Spyderco Manix 80 mm Passaround #7 Berichte

klingler

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Erster Eindruck

Ist das ein niedlicher, kleiner Spießer!

Weniger ist manchmal eben doch mehr! Im Vergleich zum großen Manix, das mir damals doch recht wuchtig vorkam, ist das Manix 80 eher EDC-tauglich. Nicht, dass es ein filigraner Gentleman-Folder ist, aber es ist doch ein Messer, das in die Hosentasche passt.

Im eingeklappten Zustand verschwindet die Klinge nur zu gut 60% im Griff. Das liegt imho am Spyderhole und der doch recht breiten Klinge. Wäre das Daumenloch noch etwas größer und die Klinge noch etwas höher könnte man das Mini-Manix glatt als Frisbee nutzen :D .

Die Spannung vom Clip gibt dem Messer einerseits ordentlichen Halt in der Tasche, ermöglicht aber andererseits das Messer ohne größeren Kraftaufwand zu ziehen.

Der Griff liegt mir perfekt in der Hand und auch die sind Kanten o.k.

Auch das Spyderhole hat (für mich) keine störenden Kanten, wie beim Manix mal diskutiert. Es gibt natürlich die obligatorischen Laser-Verfärbungen und ein kleiner Grat ist zu sehen. Die Daumenauflage hat eine schöne raue Riffelung, was einen guten Druck auf die Klinge ermöglicht. So etwas würde ich mir auch bei der Zeigefingermulde im Griff wünschen, denn die kommt ziemlich glatt daher.

Die Klinge ist mal eine Frage des persönlichen Geschmacks… :cool: So eine hohe Klinge schneidet gut. Gefallen tut es mir schon, irgendwie, aber manchmal überkommt mich der Eindruck eines abgebrochen Stummels. Durch die Anordnung Klinge/Griff kann man mit dem hinteren Teil der Schneide nicht auf einer Unterlage schneiden – der Griff bzw. Finger sitzt vorher auf der Unterlage auf. Das ist bei 70 mm Schneidenlänge ein Manko, imho. Dafür wird durch den zusätzlichen Fingercoil die Klinge zum ultimativen Schnitzwerkzeug.

Der Back-Lock hält die Klinge sicher geöffnet, was mein Schreibtisch unter Schmerzen bestätigt hat (Spinewhack). Allerdings hat die Klinge ein minimales vertikales Spiel. Kaum zu sehen, aber zu spüren, wenn man beim Schneiden ansetzt – ziemlich gewöhnungsbedürftig!

Ansonsten prima Verarbeitung, knuffiges Teil.
 

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spät aber doch - hier meine ansichten über das kleine manix:

bin momentan wohl etwas schreibfaul, ich war ja der erste im passaround. nachdem klingler seinen bericht so schnell online gestellt hat, konnt ich mir ja noch etwas zeit lassen.

aber nun zum messer:

"so nutzlos wie ein kropf" war der erste gedanken als die ersten daten vom mini manix bekanntwurden. griff grad mal 1cm kürzer als beim grossen - klinge auch nur 1 cm kürzer. das messer brauch ich wirklich nicht. dachte ich.
das grosse manix trage ich schon seid monaten als edc und es ist für mich ein geniales messer.
der direkte vergleich hat mich aber doch interessiert, darum hab ich beim passaround mitgemacht.

anfangs wurden meine zweifel bestätigt. etwas kleiner, als das normale manix - macht in der hosentasche nicht wirklich nen unterschied.

beim einsatz hab ich dann doch gravierende unterschiede festgestellt.
ich habe das messer verwendet um an einer lederscheide zu basteln.
und siehe da: die spitze lässt sich deutlich präziser einsetzen. die schneidleistung des flachschliffes ist sowieso genial.

das messer liegt sehr gut in der hand und eignet sich bestens für täglich anfallende aufgaben.

wer zwischen manix und mini manix schwankt, sollte sich auf alle fälle beide messer mal genauer ansehen.
für mich sind die beiden allererste sahne, wenns darum geht, sich ein spyderco zuzulegen.

was war negativ:
das öffnungsloch ist leider wieder lausig bearbeitet. hier sollte sich spyderco endlich mal was einfallen lassen. habe ich ja schon öfter kritisiert. bei diesem messer ist es besonders schlimm

leichtes vertikales klingenspiel. fällt bei der arbeit nicht wirklich auf - stört als sammler aber trotzdem. kommt leider bei vielen spydie modellen mit backlock vor.

auf jeden fall ist das minimanix ein messer, das man ruhig weiterempfehlen kann. :super:
 
Was nach 10 Tagen noch zu sagen wäre…

Meine Befürchtung, dass das kleine Manix im Küchenalltag nur mit „halber Klinge“ schneidet, hat sich so nicht bewahrheitet. Erstens legt man ja meist ein Schneidbrett unter und zweitens sind meine anderen Messer auch nicht wesentlich anders konstruiert, stellte sich bei vergleichenden Betrachtungen heraus.

Das Messer scheint die Ausgabe für Sattler zu sein, denn ich habe es auch zum Bau eines Lederholsters hergenommen. Die Spitze lässt sich zum Vorschneiden sehr genau führen und dann das Leder mit Kraft trennen. Man muss nur aufpassen, dass man rechtzeitig den Schnitt stoppt. Oder, wenn man das nicht schafft, :haemisch: sollte man wenigstens rechtzeitig seine Finger aus der Schnittlinie bringen, denn der S30V-Stahl bleibt wirklich lange scharf. :glgl:

Am Wochenende hab ich dann an einer Holunderpfeife rumgebastelt. Zum Schnitzen ist das Messer wirklich klasse. Wenn man es in der vordern Position greift, ist es sehr feinfühlig zu kontrollieren.

Zum Umschrauben des Clips hatte ich kein geeignetes Werkzeug zu Hause. Ist das jetzt ein 4er Torx oder doch ein TorxPlus? Vielleicht findet das noch jemand heraus… :confused:

Auf jeden Fall hat es einen riesen Spaß gemacht. Eigentlich ein „Muss-Haben“-Kauf, wenn da nicht das vertikale Klingespiel wäre. Hier hab ich mich irgendwie pingelig.
 

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"Zum Umschrauben des Clips hatte ich kein geeignetes Werkzeug zu Hause. Ist das jetzt ein 4er Torx oder doch ein TorxPlus? Vielleicht findet das noch jemand heraus…"


@Klingler:
Clipschrauben sind einfache Kreuzschlitz, keine Torx.

Gruß
carrot
 
carrot schrieb:
Clipschrauben sind einfache Kreuzschlitz, keine Torx.

Bei diesem Manix aber gewiss nicht, es sei denn jemand einen PH4/PZ4 mit 20 Tonnen in den Schlitz gepresst. :D

edit: Definitiv kein Kreuzschlitz. Bei den Torx fehlen mir scheinbar 1..2 Nummern, deswegen weiß ich eben auch nicht, ob es ein Torx oder TorxPlus ist. Aber einer der nachfolgenden "Passarounden" wird schon ein passendes Tool finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, das wundert mich. Bei meinem Mini-Manix waren definitiv Kreuzschlitzschrauben für den Clip dran. Bin eigens ins Bauhaus gefahren, um mir so einen ganz feinen Kreuzschlitzschraubendreher zu kaufen und habe damit dann den Clip versetzt, weil ich Linkshänder bin.
Mein Mini war allerdings noch eines der ersten, die gebaut worden sind (ohne das Buglogo auf der Klinge). Vielleicht haben die nachfolgenden Modelle ja zwischenzeitlich Torx.

carrot
 
Moin zusammen,
bei meinem Exemplar ist der Clip mit der selben Sorte Torx befestigt wie die Griffschalen. Welche das ist, kann ich derzeit nicht sagen, denn ich hab zwar das Messer dabei, das Werkzeug ist aber zuhause... :confused:

Gruß
Thomas
 
So, nachdem ich gleich aufbreche und in den Urlaub fahre hier noch kurz meine Meinung zum "Mini"manix.
Mini ist an diesem Messer gar nichts! Ich habe es die letzte Woche täglich dabei gehabt, und es hat alle Aufgaben mit Bravour gemeistert.

Wieder ein Teil mehr auf der "Haben will Liste" ....... :irre:
Allerdings werd ich mir auch das große Manix noch mal anschauen! :glgl:
 
Inzwischen ist ja schon wieder viel Zeit vergangen, aber trotzdem an dieser Stelle nochmal meine Eindrücke zum kleinen Manix:

Das Messer macht einen recht ausgewachsenen EIndruck, und auch die Größenverhältnisse von Griff zu Klinge fand ich nicht unproportioniert.

Der hohe Flachschliff ist sehr praxistauglich, die Verarbeitung war einwandfrei, und das Messer hat sich für meine Testzeit einen festen Platz in meiner Hosentasche gesichert.

Übrigens läßt sich das gute Stück recht komfortabel tragen (Tip-up, BDU-Tasche, mit Lanyard).
Auch die in die Tasche weisende Seite hat keinerlei störende Kanten, so daß man auch mal die Hand in die Messertasche stecken kann, ohne sich den Handrücken zu malträtieren.

Allerdings habe ich auch beim Mini Manix wieder was zu mäkeln:

Was mir bei Spyderco nun schon zum wiederholten Mal aufgefallen ist, war die "Designüberladung" des Griffes.

Salopp gesagt: mehr Buckel am Griff sehen zwar spannender aus und geben in einer bestimmten Griffhaltung auch mehr Griffsicherheit, schränken aber die Vielseitigkeit dafür erheblich ein.

Extrem hatte ich das beim Dodo aus dem Passaround.

Und auch beim Mini Manix stört mich die untere Ausformung am vorderen Ende des Griffes.
Man wird wieder in eine von zwei Handhaltungen gezwungen, und ein Schneiden von unten nach oben mit dem Daumen an der Klingenwurzel ist so gut wie unmöglich, da der Daumen genau auf dem "Horn" zu liegen kommt.

Klar sehen geradere Griffe langweiliger aus, aber IMHO übertreibt Spyderco es hier oft.

Hätte ich ein MM, würde ich mir überlegen, das ein wenig abzuschleifen.
Das Messer kann dadurch nur gewinnen.

In Hannover beim Forentreffen hatte ich übrigens noch ein normales Manix zum Vergleich in der Hand, und rückblickend gefällt mir die Ergonomie des kleinen Bruders besser.

Was ich skeptisch betrachte, ist der Verlust an Schneidenlänge durch die Fingermulde in der Klinge.

In meinem Test hat sich da zwar keine Situation ergeben, in der das störend hervorgetreten ist, aber ich vermute, über kurz oder lang wäre das vorgekommen.

Fazit: prinzipiell empfehlenswert, aber Griffprobe sollte gemacht werden.

Sorry, Bilder gibt´s keine, aber wenn Verdeutlichungsbedarf besteht, dann skizziere ich das gerne nochmal an fremdem Bildgut. :D
 
So, kommen wir zu meinen Eindrücken.
Hatte das Messer nicht ganz so groß erwartet, umso mehr überraschte mich die im Verhältnis doch recht kurze Klinge.
Diese saß im eingeklappten Zustand auch nicht mittig. Da ich als Anfänger das Messer nicht zerlegen wollte, weiß ich auch nicht woran es lag.
Der Klip hatte meiner Meinung nach genau die ricgtige Spannung und ließ bequem und sicher an der Hosentasche einklemmen.
Die Ergonomie kam meiner kleinen Hand sehr entgegen. Mit dem Messer ließ sich in allen Griffpositionen sicher arbeiten. Konnte das Messer ein wenig bei einem Umzug testen und habe so einiges aufgeschnitten.
Trotz der Größe ließ es sich unbemerkt in der Hosentasche mitführen. Wenn die Kordel nicht oben rausgeluckt hätte, hätte ich glatt vergessen das ich ein Messer dabei hatte.
Also für mich wäre das Messer auf jeden Fall alltagstauglich.
Der Griff war auch schön griffig und nicht zu aggressiv.
Der Klingengang war schön weich und das Messer rastete mit einem satten Klack ein. was für mich, ähnlich wie bei einer Autotür, qualität verspricht.
Ich habe das Messer nicht nachgeschärft, die Schärfe war für alle bei mir anfallenden Arbeiten ausreichend.
Der Lack an dem Klip ist nicht sehr beständig, da man schon an den Rändern das blanke Metall sehen kann.
Mehr fällt mir jetzt beim besten Willen nicht ein! :D

Ob das Messer sein Geld wert ist, kann ich aufgrund mangelnder Vergleichsmöglichkeiten nicht sagen. Bei mir hat es jedenfalls einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen.

Gruß Mario
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nach einer Woche geht das "Kleine" morgen auf die Weiterreise.
Ich habe es sehr viel benutzt und nur wenig daran auszusetzen.
Positives:
das Messer ist größer als der Name vermuten läßt. Der Griff ist mit knapp
12cm nicht zierlich und liegt gut in der Hand. Der Klipp ist nicht zu straff hält das Messer aber sicher in der Hose.
Die Schneidleistung ist aufgrund der Klingengeometrie und trotz
4mm Klingenstärke sehr gut. Die Schnitthaltigkeit ist ausgezeichnet!!!
Ich habe das Messer wirklich nicht geschont und alles anfallende Schnittgut
damit geschnitten. Unter anderem auch ca. 20 Stecken zum Marsh-Mallow braten.
Ich habe die Klinge zum Abschied noch mal über´s Leder gezogen.
Nachschleifen war nicht notwendig.
Die Verarbeitung ist o.K.

Negatives:
Die Klinge steht im geschlossenen Zustand nicht mittig.
Die Klinge hat deutliches vertikales Spiel.
Das Messer ist im geschlossenen Zustand mit 5cm Breite recht wuchtig.
Das Verhältnis Grifflänge zu Klingenlänge ist nicht optimal, in einen
12cm Griff sollt eine deutlich größere Klinge Platz finden.


Abschließend bleibt zu sagen, dass es Spass gemacht hat das Messer zu benutzen. Es hat alle Aufgaben gemeistert.
Zum Abschluß hat es mich dann doch noch mal beim schließen der Klinge, gebissen. :D :irre: (siehe Bild)
Ich werde es mir trotzdem nicht kaufen, da es mir für diese Klingenlänge
eindeutig zu wuchtig ist.

Grüße
 

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Das Review zum kleinen Manix bin ich schon eine Weile schuldig. Sorry dafür.

Da zu diesem Messer nun schon relativ viel geschrieben wurde, will ich mich mal auf den Vergleich mit dem großen Manix konzentrieren. Über die Zeit habe ich schon einige Spydercos gehabt und nur wenige behalten, die mich voll und ganz überzeugt haben. Das große Manix zählt dazu. Allerdings habe ich es selten dabei, da es doch recht schwer und raumgreifend in der Hosentasche liegt. Insofern war ich auf das kleine Manix sehr gespannt.

In Zahlen sieht der Vergleich folgendermaßen aus (alle Werte von spyderco.com):

......................Manix 83 mm........Manix
Länge geöffnet:......... 200 mm ....... 224 mm
Länge geschlossen:...... 117 mm ....... 129 mm
Klingenlänge:............ 83 mm ........ 95 mm
Länge der Schneide:...... 70 mm ........ 83 mm
Duchmesser Daumenloch:... 14 mm ........ 14 mm
Klingenstärke:............ 4 mm ......... 4mm
Gewicht:.................. 154g ......... 174g


Und so in Fotos ;-) :

manix_01.jpg


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Wie schon vielfach angemerkt, führt die Bezeichnung »Mini« in die Irre. Das kleinere Manix ist ein ausgewachsener Folder, der in Sachen Ergonomie dem großen voll und ganz entspricht. Nur am ausladenden Ende des Manix und an der Klingenlänge wurde beim kleinen Bruder etwas gespart. Die Handlage bleibt dabei annähernd die gleiche.

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Bei der Klinge jedoch ändern die wenigen Millimeter den optischen und haptischen Eindruck völlig. Als ich das Messer in die Hand nahm, war mein erster Gedanke »Was ist das für eine Stummelklinge?«. Nicht falsch verstehen: Klingengröße absolute ausreichen und hat wegen des durchgehenden Flachschliffs bei der Klingenhöhe eine sehr gute Schneidgeometrie. Während beim Manix aber die vordere Fingermulde noch einigermaßen sinnvoll ist, weil für feinere Arbeiten mit der Klingenspitze eine zweite Griffposition etwas mehr Kontrolle gibt, finde ich sie beim kleinen Manix absolut überflüssig. Hier lässt sich das Messer auch in der »normalen« Griffposition sehr gut handhaben und etwas mehr Schneide würde dem Messer gut tun.

manix_08.jpg



Aber über Sinn und Unsinn des »Coils« wurde ja schon an anderer Stelle gestritten. Obwohl ich es an kleinen und großen Messer mag, waren für mich die Argumente von beagleboy und dcjs sehr überzeugend.

Gestört hat mich auch das vertikale Spiel. Dass es auch ohne geht, zeigt mir mein großes Manix. Das ist allerdings von Wolfgang Schlögel handverlesen, nach dem das erste wegen eben dieses Spiels bei Wolfster durch die interne Qualitätskontrolle gefallen ist und ich deswegen etwas länger warten musste.

manix_02.jpg



Alles in allem ist das kleine für meine Zwecke eigentlich das bessere Manix, es passt einfach besser in die Hosentasche und die Größe ist absolut ausreichend. Wenn es statt dem »Coil« etwas mehr »Cutting Edge» hätte, wäre es für mich perfekt. Wahrscheinlich werde ich es mir aber trotzdem irgendwann kaufen…

Falls jemand die Möglichkeit hat, würde mich mal ein Vergleich Manix/Mini Manix vs. Military/Paramilitary interessieren...

Edit: Vergessen: Die Daumenrampe beim kleinen finde ich angenehmer...
 
Zuletzt bearbeitet:
Erster Eindruck: Mini? Äh, nein.

Das Ding heisst nur Mini, um es vom Fullsize-Manix abzugrenzen. Klein ist es nicht. Ob aber eine Version mit so geringem Grössenunterschied Sinn macht? Tja...

Der Griff ist zwar kleiner als die Fullsize-Version, aber eventuell aufgrund der Griff-Form IMHO sogar besser für große Hände geeignet als das normale Manix-Modell.
Beim Persian ist es ähnlich; die große Version erfordert, dass die 4 haltenden Finger in den Zwischenraum zwischen Griffanfang und -ende passen müssen. Passt das nicht (passierte mir beim Fullsize-Persian), stört der Knubbel am Griffende ganz gewaltig.
Bei den kleinen Versionen ist das Griffende nicht so ausgeprägt, da kann der kleine Finger dann halbwegs gut abgelegt werden oder drüber hinausstehen.

Das Verhältnis von Klinge zu Griff behagt mir bei diesem Messer nicht. Ich meine ausdrücklich dieses Messer, denn beim Buck SBMF ist es (durch stark ausgeprägte Fingermulde) sehr ähnlich - aber ich hatte bei der Benutzung da noch nie das Gefühl, dass Klingenlänge fehlt. Beim Manix (und auch schon halbwegs beim Paramilitary) eben schon. Vielleicht kommt das auch durch die Optik, die die Klinge hat: irgendwie abgebrochen.

Das Messer ist auch reichlich schwer durch die Liner. Klar, ist schön stabil - aber wenn die Klinge aus dem gleichen Material und der gleiche Dicke ist wie beim Military, dann stellt sich mir die Frage nach dem Nutzen dieses stabilen Griffes. Hebeln würd ich damit genau so wenig wie mit den Military-Versionen, und grossartig andere Gründe sehe ich für diesen Griff nicht.

Was für die alltägliche Nutzung neben dem Gewicht noch erschwerend hinzukommt, ist die Breite im geschlossenen Zustand. Ich fand das bereits störend in der Hosentasche.
Immerhin schneidet die Klinge recht gut; der Flachschliff ist auf jeden Fall sehr praxistauglich und zu empfehlen.

Die Verarbeitung war meiner Meinung nach nicht ganz auf dem gewohnten Spyderco-Niveau. Der Backlock-Hammer (?) steht heraus, wenn das Messer geöffnet ist - zuviel und zu scharfkantig. Auch das Klingenspiel muss nicht sein.


Da hab ich ziemlich viel gemeckert, was?

Vielleicht kommt es falsch rüber: Das Messer ist an sich nicht schlecht.
Aber es gibt einige Punkte, die mich ganz persönlich stark stören und einige Punkte, die allgemein verbesserungswürdig sind.
Deshalb ist es nicht "mein" Messer und kommt sicher nicht auf meine Wunschliste.
 
Moin,

wenn es ein Paradebeispiel gegen Fingerchoils an der Klinge gibt, ist es das Mini Manix.
Soviel Schneidenlänge bei einer derart kurzen Klinge zu verschenken, ist schon wirklich traurig.
Beim großen Manix kann ich damit noch gut leben, aber beim Mini ist diese Fingerauflage an der Klinge imo überflüssig wie ein Kropf.
Schade!
Der Clip ist Tip up montiert und da ich keine Lust zum Umschrauben hatte, habe ich es so eingesteckt.
Ich werde es jetzt so lassen, da der Griff nun in Höhe des Hosentaschensaums recht dünn ist und das Messer so beim Tragen im Sitzen kaum spürbar ist. Tip down dürfte es wieder ähnlich unangenehm werden wie das große Manix.
Wenn ich ein Manix bauen sollte, würde ich entweder die Choil weglassen oder eine ähnlich große Klinge wie vom großen Manix in den Griff des Mini einbauen.
Der Griffabschluss vom Mini gefällt mir nämlich deutlich besser.

Dass der Backlock beim geöffneten Messer nicht mehr bündig mit dem Messerrücken abschließt, ist ein unerfreulicher Schönheitsfehler.
Es hat fast den Anschein, als sei die Bohrung für die Klingenachse in den Linern einen Tick zu weit nach oben gerutscht, da auch der Klingenrücken nicht bündig mit dem Griffrücken abschließt.

Die Schnitthaltigkeit des Mini ist auch nicht besser als bei anderen S30V Modellen von Spyderco. Irgendwas macht die Firma da mit dem Stahl anders als andere.

Mein Fazit: Hätte Spyderco beim Mini auf die Choil verzichtet, wäre es eine echte Empfehlung geworden und wahrscheinlich das bessere Manix.
Aber so ist dieses Mini imo nix halbes und nix ganzes.

Willi
 
Zuletzt bearbeitet:
So nun schreibe ich auch etwas!
Erster Eindruck als ich es auspackte:
Überraschend groß für ein MINI!

Pluspunkte:

- sehr gute Verarbeitung
- voll linkshändertauglich
- Clip an vier Positionen zu befestigen
- schneidfreudiger Flachschliff
- griffige G 10 Beschalung
- durch beidseitige Platinen sehr stabil

Minuspunkte

- typisches horizontales Klingenspiel (Backlock - wie beim Native)
das bekommen andere Hersteller besser in den Griff (im wahrsten Sinne des Wortes:D )
- Stahl ist zwar sehr gut aber für mich schlecht nachschärfbar
- breite Klinge
- sehr schwer, ich habe es gleich ganz optimistisch in meine Shorts gesteckt und hatte einiges zu tragen

Sehr schönes und gelungenes Messer das in der einen Woche wunderbar funktionierte.
Briefe und Pakete öffnen, Obst zerkleinern, hier und da mal was abschneiden, ganz alltägliche Dinge eben - das Messer machte seine Arbeit!
Die Griffgeometrie war sehr gut!
Den Klingeneinschnitt für den Zeigefinger mag ich persönlich sehr gern,
da man das Messer auch etwas kürzer fassen kann.
Klingenlänge war ausreichend.

Ich würde es mir trotzdem nicht zulegen!
Die Klinge ist mir zu breit und das Gewicht zu hoch.
Es gibt stabile Altenativen die leichter sind.
Vielleicht hätte Spyderco das Messer noch eine ganze Ecke schrumpfen lassen sollen, damit es ein echtes Mini ist.

Alex
 
...Allerdings habe ich auch beim Mini Manix wieder was zu mäkeln:...Und auch beim Mini Manix stört mich die untere Ausformung am vorderen Ende des Griffes.

...Wie schon vielfach angemerkt, führt die Bezeichnung »Mini« in die Irre. ...

Erster Eindruck: Mini? Äh, nein. Das Ding heisst nur Mini, um es vom Fullsize-Manix abzugrenzen. ...

... ist es das Mini Manix......

...Überraschend groß für ein MINI!...
Schon klar, der "Volksmund" spricht von Mini-Manix, aber die offizielle Bezeichung von Spyderco lautet: C101 Manix 83 mm - IMO :D
 
Ich bin dran, nicht wahr?

Mal so ohne zuviel drum rum:

1. Was ich unter allen Umständen als Ausschlusskriterium für dieses Messer sähe: Klingenspiel.

2. Alles andere sind meine eigenen Ansichten.

Ein durchweg sympatisches Messer.

Mir würde das ein oder andere anders besser gefallen, deshalb würde ich es nicht kaufen, aber so, wie es ist, ohne 1., keine Bedenken, wenn einer fragte, ob er es kaufen solle.

Gewicht: Kein thema

Finish: Viel besser als beim Para Military. Sehr gut gemacht.

Handling:

Greift sich gut, obwohl mir die Fingermulde im Griff zu eng ist. Die kleine Mulde an der Klinge finde ich ein ganz tolles Beispiel, wei man es machen kann, wenn man meint, man müsse. Ich meine, in der Regel muss man nicht.

Der Zugriff ohne kleine Mulde ist optimal und der Zuschnitt erfolgt ohne dass die kleine Mulde stört oder irgendwas negatives.

Eigentlich habe ich sie nicht gebraucht.

Ich fand die Schneidleistung des Paramilitary, obwohl stumpfer, viel besser. Das könnte daran liegen, das das Manis einfach breiter und damit weniger handlich ist.

Technik / Design

Das Klingenspiel ist schlimmer als ich es erwartet hatte. Bei Hartwurstschneiden drückte sich fast der Federhammer hoch.

Am Federhammer ist Rost.

An der Klinge würde mir etwas mehr bauchig besser gefallen. Ich möchte nicht gleich mit der Spitze kratzen, wenn ich auf Unterlagen schneide.

Die Spitze könnte kräftiger ausfallen. kleiner gleich 1 mm auf gut 8 mm Länge ist für meinen Geschmack nichts. Mir wäre das zu fragil. Regina Halmich mit lackierten Fingernägeln, oder so.

Es ist auch mein ganz persönlicher Eindruck, dass ein solch breites und eigentlich solides Messer eine derb zulaufende Spitze haben sollte. Ich habe mich kürzlich über die Klinge des Endura 4 belehren lassen müssen (danke schön, war mein Vorurteil und Irrtum) so, wie beim Endura 4 könnte ich es mir passend für das Manix vorstellen.

Zwar hat das Manis eine Klingenstärke von 4 mm, die Stabilität liegt aber vergleichsweise bei der 3 mm Klasse.

Die Schneide hat gut gehalten. Schönes Beispiel von S30V.

Zur Breite und zum Thema Griffmulden habe ich zwei Vergleichsbilder mit einem BM 550 drangehängt.

Weils fotografieren Spaß machte, auch noch was zum Spaß.

Impressionen:

Der erste Gedanke war: "Was ist denn das für eine Berner Kelle?" So breit wie eine Putzerkelle.

Schwiegermama:

Am Abend, als das Manix hier war, gabs Pizza, die ich damit schnitt. Meine Schwiegermama war auch da. Sie ist seit einigen Jahren jede Woche da und diesen Sommer warens oft ein paar Tage. Sie kennt mich und meine Messer.

Später haben wir über Schulreife von Kindern diskutiert und wie das im Zusammenhang mit Selbstbehauptung steht.

Meine Schwiegermama ließ sich zu einer recht polemischen Äußerung hinreißen in welcher sie Bezug auf mein Hobby nahm (das man sich am besten noch mit dem Messer wehren sollte) und die Augen nicht vom Manix nehmen konnte.

Sie hatte alles geschluckt. Das Heavy Bowie, das AFCK, Springmesser und was noch, aber beim Mini Manix verlor sie die Contenance.

Es war wirklich so, ich hab sie gefragt, das Manix hat sie erschreckt. BTW, sie sah ein, dass es in meiner Person keinen Grund für solche polemischen Äußerungen gibt und sie deshalb daneben waren, wir haben uns wieder vertragen.

Das Mini Manix hat was von einem Straßenköter. Nix halbes und nix ganzes, kann aber viel. Deswegen finde ich es sympatisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ulrich, tolles Review!

Am Federhammer ist Rost.

Glaube ich nicht ;) - ich denke, es handelt sich hier um die häufiger angesprochenen Lasermarken. Ich lasse mich da aber gerne (naja...) vom Gegenteil überzeugen.

Die Lasermarken findet man häufig am Federhammer, und auch mal im Spyderhole. Fällt also eher unter (fehlendes) 'Finish' als unter Rost.

Gruss, Keno
 
Kleiner Nachtrag: Ich habe mir das kleinere Manix gekauft - damit ist es das erste Spyderco aus einem Passaround, dass ich mir danach auch selbst angeschafft habe. Allerdings hat auch dieses Modell minimales vertikales Spiel (wenn auch deutlich weniger ausgeprägt als beim Passaround-Exemplar), das Spyderhole ist sehr unsauber »ausgeschnitten« und die Schraubenköpfe waren ja hier im Forum auch schon mal Gegenstand der Kritik.

Es ist ein tolles Messer und gewisse Fertigungstoleranzen sind wohl bei wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht vermeidbar. Ich hab's zu einem sehr guten Preis bestellt und für mich ist es in Ordnung, aber Perfektionisten sollten sich ihr Exemplar vielleicht lieber von Hand beim Händler aussuchen (sofern möglich). Das es besser geht, zeigt mir - wie bereits oben geschrieben - mein großes Manix.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Lacis für das Thread-raufholen, ich hätte mein kleines Review komplett verschwitzt:rolleyes:

Es ist ja schon viel zum 80mm-Manix geschrieben worden.
Daher fasse ich mich kurz

Ist schon ein ordentlicher Brummer, das 80mmManix. Solide verarbeitet.
Es liegt gut in der Hand, im Hammergriff, wie auch weiter vorne gegriffen.

Obwohl es geschlossen recht bauchig ist, störte es mich nicht, wenn es in der Hosentasche eingeclippt (tip-up) war. Die Daumenrampe am Milli stört mich da mehr.

Der Flachschliff und die recht hohe Klinge ergeben eine schneidfreudige Klinge.

Was mich an dem Manix stört, ist das Klingen/Griff-Verhältnis. Sicher, die Länge reicht für die meisten Aufgaben, aber bei der Griffgröße hätte ich etwas mehr Schneide erwartet.
Was ich noch nicht so doll fand, war der Spalt zwischen Klingenwurzel und Griff im geschlossenem Zustand, kann man sicher schöner lösen.
Ansonsten gibt's von meiner Seite nix auszusetzen.

Wenn ich das Manix (auch gebraucht) für schmales Geld kriegen kann würd' ich zugreifen, für den "vollen" Preis hat's mich nicht genug überzeugt.
 
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