Passaroud #5 Erfahrungsberichte: Spyderco Adventura, Centofante 4, Sharpmaker

Bonemachine

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hier also der thread mit euren meinungen und gedanken zum aktuellen spyderco passaround.

die kanditaten:

spyderco adventura
spyderco centofante 4
spyderco sharpmaker


nachdem ich der erste im passaround bin hier also meine erfahrungen.
die beiden messer kamen in absolutem neuzustand inkl. box zu mir.


ADVENTURA:

C102_M.jpg


die genauen specs kann man hier nachlesen:
http://spyderco.com/catalog/details.php?product=200

gleich beim auspacken fällt das futuristische design des adventura auf.
das macht neugierig auf mehr. nach 2 wochen bei mir kann ich folgendes sagen:

das messer liegt ausgesprochen gut in der hand. trotz der glatten edelstahlgriffe muss man nicht befürchten, das man bei feuchten händen vom griff rutscht. die ausfräsungen im griff unterstützen dies ebenso.
der griff ist verschraubt. somit ist ein zerlegen zur reinigung ohne weiteres möglich.
positiv ist der 4-fach positionierbare clip.

der klingengang ist angenehm und genau richtig. da gibts nicht zu meckern.
leider weisst die klinge etwas vertikales spiel auf. wenn man die klinge bei geöffnetem messer nach oben zieht, wird auch der hammer etwas nach oben gedrückt. die klinge schlackert also nicht, sondern gibt bei druck einfach ein ganz klein wenig nach. ein problem das leider sehr viele spydercos mit backlock haben. dies beeinträchtigt zwar die funktion und die sicherheit nicht, ist aber trotzdem störend. hier sollte spyderco sich wirklich mal etwas einfallen lassen, weils absolut kein einzelfall ist.

weiter negativ fällt das finish des öffnungsloches auf. hier kann man noch die lasermarken erkennen. leider ebenfalls bei sehr vielen spydercos vorkommend. eine maschine die hier ein anständiges finish anbringt sollte sich eine firma wie spyderco eigentlich schon leisten können. (wer schenkt ihnen mal nen dremel??)
ansonsten ist das finish perfekt ausgeführt. keine störenden grate oder kratzer. alles sauber poliert.

die klinge aus VG-10 rasiert mühelos. an die ungewöhnliche klingenform gewöhnt man sich schnell. alle schneidaufgaben können mühelos ausgeführt werden. als edc ist mir allerdings doch eine droppointartige klingenform lieber.

auffällig an der klinge sind die beiden längsschlitze. sie sind ein reines designelement, das in meinen augen mehr nach- als vorteile hat. wer mit dem messer nutellabrote schmieren will, dem wünsch ich viel spass beim abwasch.

fazit: ein absolut edc-taugliches messer mit sehr ungewöhnlichem design. wer leichte nachteile (schlitze in der klinge), zugunsten eines sehr abgehobenen designs in kauf nehmen kann, bekommt dafür ein messer das alle alltagsaufgaben mit leichtigkeit bewältigt. die minimalen verarbeitunsmängel muss man halt in kauf nehmen.
trotzdem ein kauftipp.





CENTOFANTE 4:
hier muss ich leider einen totalen verriss loslassen.
das messer ist auf ganzer linie mit bomben und granaten durchgefallen.
und das bei mir als grossem spydercofan...

C66BK-4_M.jpg


daten:
http://spyderco.com/catalog/details.php?product=201

meine bewertung ist eigentlich fast nur eine aufzählung von negativem.

nach dem auspacken fiel mir sofort der kratzige klingengang auf. ok, tröpfen tuf-glide rein, paar mal auf und zu und die sache war erledigt. passt - auch kein klingenspiel feststellbar. zumindest anfangs...

in den griff aus FRN ist das buglogo aus silber eingelassen. sieht auf den ersten blick sehr gut aus. auf den zweiten leider nicht. das FRN reicht leider nicht überall zwischen die füsschen der spinne hinein. hier sind leerräume geblieben. schlampige arbeit. lieber kein buglogo als so.

der clip kann in 2 positionen befestigt werden, aber leider nicht auf die andere griffseite geschraubt werden. für mich als linkshänder ist das messer somit nicht anclipbar. dadurch habe ich das messer fast garnicht verwendet. mitnehmen ging ja schlecht. es lag dadurch nur auf couch- bzw. pc-tisch rum.

bei geschlossenem messer fällt auf, dass die klinge ca. 1 cm länger sein könnte. hätte im griff leicht platz gefunden. hat spyderco hier vielleicht die spritzform eines anderen centofante teilweise verwendet und nur ne andere klinge reingemacht? ich weiss es nicht, aber möglich wärs ja. ich mag einfach keine messer, wo klingenlänge sinnlos verschenkt wird.

das messer war anfangs extrem scharf und schneidfreudig. bei nur 2 mm starker klinge aus VG-10 mit hohlschliff auch kein wunder. ich habe mit dem messer nur ein paar briefe geöffnet, etwas papier geschnitten und eine pizza zerteilt.
nach den 2 wochen war mit rasieren der armhaare leider nichts mehr. ich habs vor dem verschicken noch mal über den sharpmaker gezogen.

am unangenehmsten fiel nach den 2 wochen das horizontale klingenspiel auf. am anfang hatte es gar keines. am ende doch einige millimeter an der klingenspitze. und das obwohl das messer nur minimalst gebraucht wurde. da das messer vernietet ist, würde hier nur noch der hammer helfen. sowas hätte ich hier wirklich nicht erwartet, zumal im FRN-griff einseitig noch eine stahlplatine über die ganze grifflänge eingearbeitet ist.

meine spydies mit reinen FRN-griffen haben das problem jedenfalls nicht.

in meinen augen ist das centofante 4 ein griff ins klo auf ganzer linie.
vielleicht hat hier ja bei spyderco der hausmeister designt und die putzfrau zusammengebaut.
finger weg von diesem messer!!


SHARPMAKER:
was soll ich hier noch gross sagen.
ich habe mir vor ner weile selber einen gekauft, das müsste doch als qualitätsbeweis langen :steirer:
nicht billig, aber seinen preis wert.
ansonsten wurde im forum eh schon alles über das ding geschrieben.



ich hatte ja wieder mal die ehre den eröffnungspost zu schreiben und mir die finger wund zu tippen. die nachfolgenden tester können sich nun mit einem kurzen "seh ich auch so"-post begnügen.

was tut man nicht alles, um ein messer möglichst schnell in der hand zu halten...


gruss

Bonemachine
 
Bezüglich Centofante kann ich Dir wohl nur zustimmen.
Ich habe zwar das Centofante 3 aber ich kann exakt die gleiche Kritik anbringen.
Schade! Von der Form und Handlage gefällt es mir sehr gut.
 
Seh ich auch so oder seh ich anders - je nachdem ;) :)

Zum Centofante:

Der Bug stört mich auch.

Der Klingengang ist nicht schön. Auf der anderen Seite - wenn bei dem Klingenschliff beim Lösen des Lockbacks die Klinge nach unten fallen würde, hätte ich mich bei meiner Öffnungsweise jedes Mal geschnitten. Ob's Absicht ist?

Keno
 
So, eine Woche ist seit dem Eintreffen des Packerls vergangen und ich meine, es ist Zeit für einen kurzen Zwischenbericht:

Sucht euch selbst eine Nachricht aus:​

beste Nachricht - wenn ich nicht schon einen Sharpmaker hätte, ich würde ihn mir zumindest jetzt kaufen!

gute Nachricht - beide Messer waren auch drin

weniger gute Nachricht - ich glaub, ich kauf mir keines von beiden als EDC

eher schlechte Nachricht - nur eines von beiden kommt eventuell in meine Sammlung (Nachkauf natürlich!)

schlechte Nachricht - das Centofante 4 mag ich überhaupt nicht!​

Bonemachine: ... die nachfolgenden tester können sich nun mit einem kurzen "seh ich auch so"-post begnügen.
Nein, so einfach möchte ich es mir nicht machen. Wartet nur noch ein wenig, ich habe noch ein paar ganz nette Details entdeckt, werde aber trotzdem objektiv bleiben.

Der Kältetest z.B. ist schon gelaufen -
shocked_2_2.gif

 
Ob das gute oder schlechte Nachrichten sind, kann ich dir ehrlich nicht sagen. Sind halt alles Meinungen, besser ehrlich als gar nicht - in meinen Augen.

Ach ja, objektiv ist niemand :ahaa: ;)


Keno


Edit: Kleines Detail, wenn auch keine Entschuldigung, trotzdem vielleicht interessant: Das Centofante 4 geht zB. bei newgraham.com für ~44$ über den Tisch. Ist schon ein eher günstiges Messer. Auch hier in D. Für 'unsere' Verhältnisse zumindest ;) :D
 
Last edited:
Jetzt, nachdem die Messer + SM wieder auf der Reise sind, finde ich Zeit meine ehrlichen Eindrücke wiederzugeben (über dem Sharpmaker schreib ich nichts mehr, außer dass ich meinen schon jahrelang in Verwendung habe und zufrieden bin):

Als Start ein paar Vergleichsbilder – immer von oben nach unten in der Reihenfolge Adventura/Delica 3/Centofante 4



Und zum direkten Vergleich der Griffstärke/-länge -Adventura/Centofante 4



Centofante 4

Optischer Eindruck - gefällt

Der FRN Griff ist wirklich sauber, keine störenden Kanten, liegt gut in der Hand. Mir gefällt auch der eingelegte Spyderbug. Eine stärkere Festigkeit als die mir bekannten FRN Griffe ohne Stahlliner (Delica/Endura/Spyderhawk/Rescue) konnte ich persönlich nicht feststellen, mir hat schon die „alte“ Festigkeit gereicht. Der Griff scheint mir aber nicht extra für dieses Messer gefertigt zu sein. Warum s.u. Ich vermisse auch aus Gewohnheit das Fangriemenloch.

Klinge – mir persönlich ist sie zu dünn als EDC, wohl aber passend als Küchenmesser, was ich ausgiebig getestet hatte, da ich noch keine Wharncliffklinge zuvor hatte. Wir schneiden daheim auf Holzbrettern und vielleicht kenn ich mich nicht aus, aber ich hatte den Eindruck, dass ich mit dieser Klingenart schwerer mein Gemüse schneiden kann, denn die Spitze geht verhältnismäßig „spitz“ ins Material.

Beim Schließen war ich meist sehr aufmerksam, da der Schliff bis zum Griff reicht und ich in Sorge um meinen Zeigefinger war. Allerdings war dies unbegründet, denn zumindest bei diesem Exemplar in diesem Testzustand kippte die Klinge nach lösen des Locks nicht von allein runter. Dies obwohl das Klingenspiel, das schon mein Vortester festgestellt hat, nicht weniger geworden ist. Das mag aber vielleicht in der Fertigungsstreuung liegen und ist ja nicht unbehebbar, wie wir wissen.

Positiv angemerkt ist die angebrachte Schleifkerbe, die bei Spydies nicht zum Standard gehört.
Negativ merke ich für mich an, dass mich die Kante über dem Spyderhole stört, wenn ich mit dem Daumen auf den Klingenrücken greife und dass die Klinge im geschlossenen Zustand im Griff starkes Spiel hat, wenn man den Klingenrücken in den Griff drückt. Das kannte ich bisher noch von keinem Spydie.
Ich gebe zu, ich bin ein „Tüftler“, deswegen ist mir auch aufgefallen, dass die optisch vermeintlich gerade Wharncliffklinge nicht gerade ist, siehe Foto.


Adventura

Optischer Eindruck – gefällt, ein absoluter Hingucker für Besucher

Der Stahlgriff ist für mich optisch relativ schmal ausgefallen, erlaubte mir aber eine recht ordentliche Handlage und ist durch die Ausschnitte lang nicht so glatt wie andere Stainless Steel Griffe von Spyderco. Allerdings ist er ein recht netter Fusselsammler und weist herrlich winzige Stellen auf, wo der Dreck reinkriechen kann. Also das geeignete Medium für Putzfetischisten
zwinkern.gif
.
Für mich vermerke ich den Clip selbst positiv, die "löffelartige" Form finde ich schön. Fangriemenloch ist vorhanden (eine schmale Hülse ist im Griff), aber dieses Exemplar hat einen störenden Grat auf einer Seite. Ich hab’s belassen, damit auch andere was davon haben.

Klinge – die Stärke passt für mich persönlich, nur mit dem Recurve konnte ich mich nicht anfreunden. Ich kann nicht gut mit dieser Art von „Turbo-Boost-Schnitt“. Der Schliff selbst ist sauber ausgeführt gewesen, halt wie ich es von Seki-Produktion kenne. Leider hat sich mit zunehmender Zeit auch horizontales Klingenspiel eingestellt und da ich meine Schlüssel nicht finden konnte, musste ich es auch so weiterschicken.

Sonstige Eindrücke sind so, wie Bonemachine schon schrieb
...die nachfolgenden tester können sich nun mit einem kurzen "seh ich auch so"-post begnügen....
 
Vorab: ich hab jetzt geschrieben was mir so ein- und aufgefallen ist, ohne ständig nach den vorherigen Beiträge zu schielen. Deshalb wiederholt sich vermutlich der eine oder andere Punkt.


Adventura

Aaaaaah, das ist was für’s Auge! Das Adventura ist ein Messer, dessen Anblick erfreut. O.k. man könnte die Klingendurchbrüche weglassen, aber wirklich gestört haben sie mich nicht. Die sind immerhin in einer Größe, dass sie sich gut reinigen lassen. Wer unterwegs ein Nutellaglas dabei hat, führt sicher auch eine Serviette mit… :D

Die stark recurve Klinge lässt sich mit dem Sharpmaker problemlos in schnittfreudigem Zustand halten. Das oben beschriebene Klingenspiel trübt leider etwas den Gesamteindruck.

Die Verarbeitung weist ein paar kleine Mängel auf, die sich jedoch beseitigen lassen: der kleine Grat an der Fangriemenöse und die Bearbeitungsspuren am Daumenloch.

Zum Gebrauch ist zu sagen, dass der extrem straffe Clip –auch so was für’s Auge- meine Fingerspitzen beim Einfädeln in die Hosentasche schon arg beansprucht hat. Insgesamt ist der Griff recht dünn geraten. Dadurch liegt das Messer etwas wackelig in meiner Hand. Aber kein Nachteil ohne Vorteil: der Griff lässt sich so problemlos mit einem Material eigener Wahl verschönern und damit voluminöser gestalten. Dies in Kombination mit der griffigen Riffelung der Daumenauflage ergibt bestimmt eine gute Handlage.

Fazit: Ein Messer, das fein anzuschauen ist und Potential zur individuellen Verschönerung bietet. Beim Kauf sollte man auf das Klingenspiel achten.


Centofante

Ein feiner User für Büro und Brotzeit. Die rund 2 mm dünne Klinge schneidet sich brav durch Äpfel, Wurst, Käse & Co. und teilt mühelos Kartons, Schnüre, Papier etc. Die Wharncliff-Form der Klinge hat mir sehr gut gefallen. Hier drängen sich Schleifsteine zum Schärfen förmlich auf.

Der Übergang von der geriffelten Daumenrampe zum Klingenrücken fällt etwas kantig bzw. spitz aus. Das macht sich negativ bemerkbar, wenn über die Mitte des Klingenrückens Druck ausgeübt werden soll. Das von Bonemachine genannte Klingenspiel empfinde ich als minimal und ist vielleicht teilweise auf die weiche Gesamtkonstruktion des Folders zurückzuführen (z.B. 2mm-Klinge). Aber es geht besser, keine Frage.

Die Handlage des Messers ist bei mir weder besonders gut (=> es liegt nicht wirklich satt in der Hand), noch besonders schlecht (=> es gibt keine störenden Kanten und man kann es sicher fassen). Der Clip clipt mit der richtigen Spannung und kann „tip-down“ umgesetzt werden, leider nur für Rechtshänder bzw. über Kreuz ziehende Linkshänder :irre:

Fazit: Ein Messer für alle Fälle des Büroalltages mit einer feinen Klingenform und praxistauglicher Stärke.

Der Sharpmaker – hält was der Name verspricht. Besonders für die recurve Klinge des Adventura hätte ich keine Schärfalternative im Haus gehabt. Mit den fixen Schleifwinkeln von 30 und 40° ist das so eine Sache, dem einen Nutzer reichen die, dem anderen halt nicht… Aber sonst – geht schnell und die Schneide sieht gut aus.

So langsam heißt es Abschied nehmen, denn bald gehen das Päckchen wieder auf Reisen. ;)
 
Zumindest das horizontale Spiel müsste sich regulieren lassen, dat Dingens ist ja verschraubt. Hat denn niemand nen Schraubendreher? :confused:

Ach ja, danke für sie ausführlichen Reviews :)

gruss, Keno
 
Hat denn niemand nen Schraubendreher? :confused:

tja, ich glaube wenn spyderco normale schrauben mit einem schlitz nehmen würde, sähe das bestimmt anders aus, aber die nehmen ja torx schrauben. das allein ist ja noch nicht so schlimm, aber bei den meisten handelsüblichen bitsätzen sind erst bits ab t10 dabei und bei den messern braucht man sowas um t6, hab mir erst kürzlich mal einen satz damit geleistet.

Ookami
 
Natürlich nehmen die Torx - in den meisten Fällen. Wundern tut's mich trotzdem, einen vernünftigen Torxsatz habe ich mir kurz nach dem ersten vernünftigen Messer angeschafft, da Torx ja mittlerweile mehr oder weniger Standard in der Branch ist.

Genug OT ;)

gruss, Keno
 
Adventura Review

Nachdem ich an diesem Passaround eigentlich nur teilgenommen habe, weil ich scharf auf das Wharncliff-Centofante war, hat sich beim Öffnen des Paketes sehr schnell das Gegenteil herausgestellt.

Seit knapp zwei Wochen trage ich jetzt das Adventura, und das Centofante ist etwas in den Hintergrund geraten. :rolleyes:
Allerdings gelobe ich besserung und trage die letzten drei Tage jetzt das Centofante, um auch hierzu noch einen Eindruck abliefern zu können.

Das Adventura fasziniert!

289_p4743.jpeg



Und zwar nachhaltig und mit Breitenwirkung.
Kaum jemand in meinem Umfeld, der nicht sofort neugierig nach dem Messer fragt!
Selbst mein jagender Kollege, der messertechnisch sonst eher nüchtern unterwegs ist, hat mal so ganz nebenbei nach dem Preis gefragt.

Und auch mich hat das Adventura die letzten 10 Tage nicht aus seinem Bann gelassen.

Bei bemüht objektiver Betrachtungsweise gibt es allerdings auch hier Licht und Schatten.

Der mechanische Gesamteindruck ist im großen und ganzen sehr ordentlich, Klingenspiel haben meine Vortester wohl behoben, denn die Klinge weist kein nennenswertes Spiel auf.
Das Klacken der einrastenden Klinge hat etwas sehr definitives und flößt Vertrauen in den Lock ein.
Ein Akustikdesigner hätte das nicht besser gelöst. :p
Auch hierdurch macht das Messer einen sehr wertigen Eindruck.

Der Klingengang ist sehr weich und geschmeidig, und zum Schließen gewöhnt man sich schnell die Methode mit dem Fallenlassen der Klinge auf den Zeigefinger an.
Auch die Position des Locks ist weit genug nach vorne gesetzt, um ihn zum einhändigen Schließen sehr bequem zu erreichen.

Insofern macht die Handhabung insgesamt großen Spaß.

Zudem ist die Griffgeometrie insofern sehr gelungen, als daß der Radius, den das Daumenloch beim Öffnen beschreibt, nicht zu groß ist.
Dennoch ist der Abstand des Daumenloches von der unteren Griffkante groß genug, um an dieser Kante beim Öffnen nicht mit dem Daumen hängenzubleiben (ein Umstand, der mir schon viele an sich gute Messer vermiest hat).


289_p4739.jpeg



Daher 10 von 10 Punkten für die Bedienung. :super:

Bei der Ergonomie muß ich allerdings einige Einschränkungen machen:

Die spydercotypische Zeigefingermulde sorgt zwar dafür, daß man bei moderater Gesamtlänge des geschlossenen Messers einen ordentlich großen Griff zur Verfügung hat, aber leider ist diese Mulde sehr deutlich durch ihre hintere Kante vom Griff abgetrennt.

Dies führt dazu, daß man letztendlich nur zwei Griffpositionen findet, nämlich entweder mit dem Zeigefinger in der Mulde oder eben dahinter.

Das ist nicht sehr variabel; bei anderen Messern kann man hier viel mehr variieren.
Zudem ist der ausgeprägte untere Höcker kein Vergnügen, wenn man einmal von unten nach oben schneiden möchte.

Der Daumen liegt dann genau auf dem Höcker, und das ist mehr als unkomfortabel.

Aber in den von Spyderco gedachten Griffpositionen ist die Griffsicherheit sehr hoch.

Da ich ein ausgewiesener Skeptiker hinsichtlich der Stainless-Griffe von Spyderco bin, ist das dem Messer um so höher anzurechnen. :p

Ich hatte (ohne das Messer jetzt in extrem nassem Umfeld genutzt zu haben) nie ein unsicheres Griffgefühl wie bei anderen Spydercos mit Stahlgriffen.

Wenn man jetzt noch berücksichtigt, daß das Messer (ohne Clip) gerade mal knapp über 7 Millimeter dick ist, dann hat Spyderco hier insgesamt sehr gute Arbeit geleistet.
Gerade Leute, die ein wenig auftragendes Messer suchen, sind hier sehr gut bedient.

Dennoch wäre bei der Zeigefingermulde weniger eventuell mehr gewesen.
Hier wird IMHO einem sehr akzentuierten Design ein kleiner Teil Funktionalität geopfert.

Der Clip selbst hat zwar laut Spyderco eine ausgesucht hosentaschenschonende Form.


289_p4740.jpeg


Aber auch hier gibt es eine Einschränkung:
Bei Tip-up-Montage muß man das Messer recht vorsichtig in die Tasche stecken, da man ansonsten mit der sehr stark ausgeprägten Daumenrampe am Taschensaum sägt, und zwar nicht wenig.


289_p4741.jpeg



Man muß das Messer vorsichtig zurückstecken und dabei ein wenig verdrehen, um die Zahnung von Saum fernzuhalten.

Wer dagegen lieber tip-down trägt, meuchelt seine Tasche wahrscheinlich auf andere Weise:

Am Klingenrücken befinden sich am Ende der Fehlschärfe beiderseits extrem scharfe Ecken, die tip-down den Taschensaum kontaktieren:

289_p4742.jpeg



Sich mit diesen Ecken einen blutigen Kratzer zuzuziehen, ist kein Problem!
Das gibt bei mir einen fetten Punktabzug.

Das ist jetzt das dritte Spyderco in relativ kurzer Zeit, bei dem ich solche Kanten festgestellt habe (nach Manix und Dodo, dort jeweils an anderen Stellen).

Hier gibt es bei Spyderco anscheinend generell Handlungsbedarf, wobei es allerdings auch eine große Serienstreuung gibt.
Ich hatte auch Manix´ und Adventuras in der Hand, die in dieser Hinsicht fehlerfrei waren.

Aber auch die Fangriemenöse des Testmessers hat einen Grat, der trotz üppigen Durchmessers das Durchziehen einer 3mm-Reepschnur sehr mühsam macht.
Auch jetzt noch kratzt der Grat spürbar am Lanyard (den ich für den Test angebracht habe).

Trotzdem lautet mein Fazit:

Das Adventura ist auf jeden Fall einen Blick wert.
Die Faszination des Messers verfliegt nicht nach dem ersten Blick und läßt (für mich erstaunlicherweise) die beschriebenen Mängel in den Hintergrund treten.

Wer ein flaches, unauffällig zu tragendes Alltagsmesser mit praxistauglichen Schneideigenschaften sucht, ist hier sicher gut bedient.
Als Pendant würde mir aus meinen EDCs am ehesten das Benchmade 942 einfallen.
Die beiden würden sich sozusagen im gleichen Einsatzgebiet tummeln, und ich überlege ernsthaft, ob ich mir so ein Teil nicht zulege.
 
Adventura

Ich habe momentan sehr wenig Zeit, deshalb muss mein Statement etwas knapper ausfallen - sorry dafür.

Das Adventura ist definitiv ein außergewöhnliches Messer, aber *meins* ist es nicht. Zu viele unterschiedliche Winkel, Kurven, Radien und Durchbrüche. So richtig harmoniert das aus meiner Sicht nicht. Vielleicht mag ich auch einfach nur das etwas futuristisch angehauchte Design nicht. Aber das ist eine reine Geschmacksfrage, rein aus der Gebrauchssicht ist nicht viel an dem Messer auszusetzen.

Es ist schön flach, nicht zu schwer, passt gut in die Hosentasche und liegt - zumindest in der »normalen« Griffhaltung - gut in der Hand. Andere Griffpositionen sind nicht so komfortabel oder gar schmerzhaft (Klinge nach oben: siehe Beagleboys Bericht).

Der gravierendste Verarbeitungsmängel, der mir aufgefallen ist, ist der Spalt zwischen Griffschale und Hammer im vorderen Bereich (siehe Foto). Leider habe ich meine Torx momentan verborgt, so dass ich nicht prüfen konnte, ob der Klingengang sehr leidet, wenn man die Klingenachse fester anzieht. Die von Beagleboy angesprochenen scharfen Kanten am Ende der Fehlschärfe sind definitiv vorhanden, wären mir aber von allein nicht negativ aufgefallen.

Das Messer ist sehr scharf bei mir angekommen und schneidet gut, auch wenn der Anschliff aus meiner Sicht und aus rein praktischen Erwägungen höher gezogen sein könnte. Insgesamt ein gutes Messer für den, der das Design mag. Ansonsten gibt es bei Spyderco sicherlich noch praktischere Alternativen.

Der Bericht für das Centofante und weitere Fotos folgen in den nächsten Tagen. Wirklich ;-)
 

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Das Centofante IV hat mich vom Konzept dagegen überzeugt. Endlich mal ein Messer mit vernünftiger Klingenstärke ;-) Mal ehrlich: für die meisten *meiner* EDC-Aufgaben ist das vollkommen ausreichend und auf die Schneidleistungen wirkt sich das sehr positiv aus. Allenfalls »draussen« würde ich einen etwas stabileren Folder vorziehen (das bezieht sich aber nicht nur auf die Klingenstärke, sondern auch die Klingenachse bzw. die Lagerung der Klinge im Griff).

centofante4_01.jpg


Normalerweise würde ich mich auch darüber beschweren, dass die bei dem Griff maximale Klingenlänge nicht ausgenutzt wurde (siehe Foto). Aber die Klingelänge fühlt sich so *für mich* genau richtig an und lässt sich gut führen. Eine längere Klinge mit Wharncliff-Form wäre meiner Meinung nach eher nachteilig. Könnte man also den Griff kürzer machen. Aber auch der liegt für mich eigentlich gut in der Hand. Das maximale Verhältnis von Griff und Klinge wurde hier zwar nicht ausgereizt, aber auf mich wirkte das eher »durchdacht« als »verschwendet«.

centofante4_05.jpg



Die Wharncliff-Klinge lädt geradezu dazu ein, mit dem Zeigefinger auf der Klingenspitze feine, kontrollierte Schnitte durchzuführen. Hierbei wird aber auch der aus meiner Sicht gravierendste Nachteil des Messers spürbar. Das Ende der Daumenrampe über dem Spyderloch ist sehr spitz ausgeführt und drückt sich schmerzhaft in das untere Glied des Zeigefingers. Auch in der Hosentasche macht sich diese Spitze bei eingeklippten Messer schmerzhaft bemerkbar und drückt in den Oberschenkel. Hier müsste Abhilfe geschaffen werden.

centofante4_04.jpg



Ein eher ästhetisches Problem habe ich damit, dass die Klingenwurzel bei zugeklapptem Messer aus dem Griff ragt (siehe Foto). Hier mag ich es mehr, wenn das Messer auch im geschlossenen Zustand eine harmonische Form ergibt. Das ist zum Beispiel beim Adventura (oder auch dem UKPK) besser gelöst.

centofante4_02.jpg


Das Messer kam nicht ganz so scharf bei mir an. Aber nach einer kurzen Behandlung mit dem Sharpmaker rasierte es wieder leidlich. Insgesamt hat sich das Centofante IV als ein ideales Bastelmesser entpuppt. Ich hatte meinem Sohn versprochen, eine Ritterburg mit ihm zu basteln (siehe Foto). Alle (!) Schneidarbeiten (Zuschnitt, Zinnen, Fenster, Türen usw.) habe ich dabei mit dabei mit dem Centofante IV erledigt. Dabei ließ sich das Messer sowohl für feine als auch für lange Schnitte leicht, genau und kontrolliert durch die Pappe führen. Zum Ende hin wurde das Messer zwar wieder merklich stumpfer, geschärft musste es dennoch nicht werden. Die Schnitte waren alle noch sauber.

ritter_01.jpg


ritter_02.jpg


Mit »Plastikgriff«, Nieten, leichtem Klingenspiel und dem etwas groben Bug-Inlay fühlt sich das Messer halt nicht so hochwertig an. Das spiegelt sich allerdings auch im Preis wider. Ein Centofante V mit leicht hoch gezogener Klingespitze (modified wharncliff), entschärftem »Höcker«, geschraubter Klingenachse und einem Griff aus eloxiertem Aluminium (z.B. wie beim Bob Lum Chinese Folder) würde ich definitiv kaufen. So landet das Messer bei mir in der Kategorie Nice-to-have statt Must-have.
 

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So, hier dann mal meine Eindrücke. Sie sind sehr ausführlich geschildert, aber ich denke mal, das wird die wenigsten stören, wegen sowas sind wir ja schließlich hier. ;)

Sharpmaker: ist nett. Zum Glück habe ich aber festgestellt, daß ich ihn nicht wirklich brauche. „Damals“ hatte ich mich aus Kostengründen für den Lansky entschieden und muß auch sagen, daß man mit dem Gerät doch weitaus mehr über das Schärfen an sich lernen kann als mit dem Sharpmaker.

Aber mit dem Sharpmaker geht es doch sehr ein-fach. ;) In dem Zustand, mit dem die Schneiden der Messer hier ankamen, konnte man dann auch gleich die Schwachpunkte des Systems sehen. Während das Centofante noch ordentlich scharf war, konnte sich das Schnittgut im vorderen Schneidenbereich des Adventura spiegeln, bevor es qualvoll erdrückt wurde, zudem konnte das Adventura noch mit einigen Scharten aufwarten. Außerdem waren die „Spitzen“ zu 1mm breiten Spateln mutiert, und noch viel schlimmer, der Schleifwinkel beim Adventura stimmte vorne und hinten nicht mehr. Die Schneide war wahrscheinlich durch die vielen unterschiedlichen Hände, durch die sie geschärft wurde, schon so „konvexed“, daß der Sharpmaker auch auf 40° nur von den Schneidenflanken Material abnahm.

Man liest ja häufiger davon, in so einem Fall einfach die Sharpmaker-Steine mit Schleifpapier zu bekleben. Beim Centofante habe ich es ausprobiert, auf den flachen Seiten kein Problem, aber die Kanten mit dem sich ja doch recht schnell abnutzenden Papier ordentlich zu bekleben… ich habe dann das Adventura mit Glasplatte/Rundstab/Schleifpapier/MicroMesh Pads auf Rasierschärfe gebracht, anders wußte ich mir da nicht zu helfen (ohne stundenlang stupide auf den Sharpmaker einzuschneiden). Um die Spitze einigermaßen wieder herzustellen, habe ich vorsichtig von den Flanken Material weggenommen, jetzt hat die Klinge zwar keine Spitze, aber eine relativ scharfe „Minischneide“.

Was will ich jetzt damit sagen? ;) Für das einfache Scharfhalten ist der Sharpmaker spitze, wenn mal etwas mehr Material abzutragen ist, reicht er nicht aus. Man könnte also sagen, ich habe genau das festgestellt, was schon immer über den Sharpmaker gesagt wurde. Also auf zum nächsten Kandidaten.

Über die Mängel der beiden Messer wurde ja schon genug geschrieben, da will ich mich nur anschließen und nochmals betonen: die scharfen Kanten müssen weg.

Als ich die beiden Messer zum ersten Mal in die Hand nahm, dachte ich gleich: das Adventura sieht zwar deutlich besser aus, aber der vielseitigere User ist definitiv das Centofante. Es liegt in allen Griffpositionen angenehm in der Hand, ist scharf und schneidet. Übrigens fällt das angesprochene (und recht ordentliche) seitliche Spiel im geschlossenen Zustand kaum auf. Ja, den schlecht eingepaßten „Bug“ hätte man sich wirklich lieber sparen sollen und auch ansonsten kommt an vielen Stellen der Eindruck eines „lower budget“ Spydies auf. Aber es trägt sich gut in der Tasche, und ja, es schneidet gut.

Das Adventura auf der anderen Seite… ui, das ist mal ein Messer (und auch der eigentliche Grund, warum ich an dem Passaround teilgenommen habe). Mein Bruder (angehender Maschinenbauer) hat das mal inspiziert und kam dann zu dem Schluß, „für ein Serienmesser ist das aber ganz gut verarbeitet“ – die kleinen Mängel wurden ja schon zur Genüge besprochen, aber ansonsten macht das Adventura trotz der geringen Dicke einen unverwüstlichen Eindruck. Es ist ja schon so schmal, daß man es kaum auf dem Rücken ausbalancieren kann. Allerdings liegt es z.B. perfekt ausbalanciert auch auf der Clipseite, ohne zur Seite umzuknicken. Ok, das hat eigentlich überhaupt keinen praktischen Wert, aber zu Präsentationszwecken fand ich es doch ganz schön. ;)

Dann zum Praxistest. Aufgrund der glatten Oberfläche läßt sich das Adventura trotz der hohen Clipspannung (die mir persönlich gefällt) gut ziehen und wegstecken, insgesamt fällt es in die Kategorie „fällt kaum auf beim Tragen“. Nur das relativ hohe Gewicht kommt beim Laufen oder schnellem Treppensteigen dann mal zum Tragen. Wen es interessiert. ;)
Wunderbar gefallen hat mir der Öffnungsvorgang: beim Ziehen aus der Tasche (tip-up) hat man es gleich in der richtigen Position zum Öffnen mit dem Daumenloch, dann rutscht der Zeigefinger fast instinktiv in das Choil – super designed, keinerlei Umgreifen nötig.

Den Schnitt-Test habe ich für beide Messer in zwei Etappen vorgenommen: einmal Staudenschneiden bei der Gartenarbeit und einmal Pappkartons zerkleinern. Mein Vergleichsmesser war dabei immer das gute alte Benchmade Griptilian.

Kurzurteil: Wenn du es noch nicht hast, kauf ein Griptilian. ;) Wenn das schon vorhanden ist, kann man weitersehen.

Das Centofante möchte ich zuerst abhandeln, denn irgendwie ist es auch beim Testen irgendwie hinten raus gefallen… objektiv weiß ich nicht, wieso, aber das Adventura war vom Gefühl her immer das geeignetere Messer (und das trotz meines allerersten Eindrucks). Ein praktisches Messer, aber wie lacis schon schrieb: „nice-to-have“ statt „must-have“.

Das Adventura hat beim Schneiden von trockenen Staudenresten und auch von dünnen Ästen und Dornranken eine überraschend gute Figur gemacht. Es brauchte zwar oft zwei Schnitte, wo das Griptilian nur einen brauchte, das ist jedoch umso erstaunlicher, da:

1. Das Adventura die kürzere Klinge hat
2. Den niedrigeren Anschliff
3. Konvexe Schneide mit größerem Winkel als das Lansky-geschärfte Grip

Ich habe bisher keine Erfahrung mit Recurve-Klingen gehabt, aber das ist wahrscheinlich auf diese Klingenform zurückzuführen (zumal die meisten Schnittspuren in der vorderen Kurve der Recurve zu finden waren).

Überdesigned und unergonomisch, so mag das Adventura wirken, aber das ist ganz weit weg von der Wahrheit. Egal, was und wie man schneidet, die Hand rutscht immer in die richtige Griffposition, und das ganz instinktiv und ohne Nachdenken. Von mir benutzte und sehr angenehme Griffpositionen waren z.B.:

1. Vorderer Standard-Griff (Zeigefinger in Mulde, Daumen auf Auflage), auch seitwärts (mit Daumen auf Klingenloch)
2. Griff ohne Mulde, mit Daumenauflage und auch mit Schneide seitwärts
3. Zeigefinger direkt auf der Mulde hinter dem Lochhubbel (sehr angenehm)
4. Schneide nach oben mit Daumen in der Zeigefingeraussparung.

Nur, um mal einen Eindruck zu geben, wo die Hand so mir nichts dir nichts einfach reinrutscht. ;)

Bei der letzten genannten Griffart wurde von beagleboy bemängelt, daß der Daumen dann genau auf der scharfen Kante der Zeigefingermulde läge. Das kann ich für mich so nicht bestätigen, mein Daumen findet nämlich in der Mulde genug Platz (ich habe aber auch kleine Hände) und der Schnittdruck geht in dieser Haltung ja sowieso in die entgegengesetzte Richtung. Auch beim Schneiden fester Pappe kein Problem.

Bei der Aufgabe kommt dann das Centofante auch endlich mal aus sich heraus, bei tiefen Konturschnitten ist es nämlich aufgrund der geringeren Klingenhöhe um einiges beweglicher als das Adventura oder gar das breite Griptilian. Besser schneiden als dieses tut es jedoch trotz geringerer Klingenstärke und nahezu gleichem Schneidenwinkel trotzdem nicht (ließe sich aber nach nochmaligem, gleichen Nachschärfen beider Messer besser beurteilen).

Zuletzt habe ich noch einen unfreiwilligen Nässetest gemacht (es fing nämlich bei der Gartenarbeit zu regnen an :hmpf: ), da macht das Adventura trotz Stahlgriff eine gute Figur, beim Centofante ist mir auch nichts negatives aufgefallen.

Was mich im Garten beim Adventura gestört hat, ist das Fehlen einer schnellen, einhändigen Einklappmöglichkeit wie beim Griptilian. Dafür war der Backlock aber natürlich um einiges einfacher zu reinigen.

Zum Schluß noch ein paar Kritikpunkte. Die Daumenauflage des Adventura ist zu stark geriffelt, bei festen Schnitten ist das unangenehm, ebenso drückt bei längerer, härterer Benutzung das Schraubenende des Clips sehr unangenehm in die Hand.
Die Ausfräsungen in der Klinge sollen ja angeblich dafür da sein, ein sehr kurzes Greifen für Arbeiten mit der Spitze zu ermöglichen – vielleicht mit G10-Griffschalen, so liegt die ganze Sache viel zu unausgewogen in der Hand.

Insgesamt war ich erstaunt, wie viel man mit dem für ein „größeres-Gentleman-Designer-Messer“ gehaltenem Adventura machen kann. Ich will auch eins!

Nach diesem halben Roman möchte ich jetzt schließen, sollte mir noch etwas einfallen, seid ihr natürlich die ersten, die davon hört. Noch habe ich die Messer ja schließlich ein paar Tage. ;)

Grüße,

Nikolas
 
So ich mache es mal kürzer auls meine vor User.

Beide Messer haben mich nicht überzeugt.
Die Verarbeitung lässt einige Wünsche über.

Klingenspiel und schlechte Materialwahl, was den Klip angeht.....
Bin mit dem einem Clip am gartenzaun hängengeblieben. Dieser hat sich um 45 Grad verbogen. Was soll das ?
Ich habe ihn natürlich wider suber gerichtet und er sitz wider perfeckt.

Fazit:
Keines von beiden wir als User benötigt.

Grüße Andy
 
Also diesmal muß ich Navajo widersprechen:

Vor allem das Centofante ist mit seiner dünnen Wharncliffklinge ein 1A User.
Ich habe es die letzten Tage fast ausschliesslich getragen und war zu nahezu 100% zufrieden. Kleinere Mängel im Design (spitzer Buckel) stören die Freude an diesem Messer kaum.

Das Adventura gefällt vor allem durch sein ausgefallenes Design.
Allerdings ist es trotzdem auch zu 100% EDU tauglich.
Na ja, vielleicht bis auf die Klingendurchbrüche. Sehen zwar stark aus, aber habt ihr mal versucht da Leberwurst raus zu poppeln? :steirer:

Zum Sharpmaker sag ich nix mehr.
Ich hab mir nach dem ersten Passaround sofort einen gekauft!
Besser geht es bei mir nur noch wenn ich Jürgen meine Messer schicke. :hehe:
 
Meine Meinung zum CENTOFANTE 4:

Boah, was für ein Wackeleisen. Arg dünn im Griff, kann es Seitenkräfte im rauheren Gebrauch nichts entgegensetzen. Habe versucht Pappe von aufgeklebte Holzleisten zu trennen.
Verarbeitung ist arg luschig, die magere Klingenachse ist arg gestaucht.
Nö, da gibs echt besseres!

Meine Meinung zum Adventura :
Schon besser, sind die Messer wirklich von einer Firma?
Stabil, super im Griff, super verarbeitet, super als EDC.
Mit dem Messer könnte ich leben.
Naja wenn Spyderco noch die Kanten brechen würde (Spyderlöchli und so) wäre es perfekt.

Sharpmaker ist nur Super.

Danke das ich Teilnehmen durfte.
Gruss Jan.
 
Machen wir es kurz:

Das Centofante in einer weniger schlamperten Verarbeitung, wäre ein super tolles EDC.
Wobei mir besonders gut die dünne Klinge gefallen hat. Aber so: Schade. :confused:

Das Adventura fand ich etwas zu kantig, aber die Verarbeitung war gut.
Die Klingenform war nicht mein Ding und die Durchbrüche waren echte "Fusselfänger". Naja...
 
Hello
Hallo aus Budapest

"Leider" kann ich zur Thema Centofante 4 , zu den negativen Meinungen nicht zustimmen.
Ich habe ganz gute Erfahrungen gehabt. Natürlich muss es zugefügt werden, dass fürs Hardcore and SD trage ich Strider SNG Tanto. Immer zwei, Paralell.

Für den Preis (33 EUR inkl. alle Spesen, bestellung aus USA), was ich bezahlt habe, finde ich den Messer nach Meiner Betrachtung
für EDC normal-gut. Nicht Super-Perfekt, aber befriedigend.

Ich benutze den Centofante 4 seit 5-6 Monaten, habe auch am Anfang keine Probleme bei der Öffnung gehabt, etc.

Natürlich versuche ich mit dem keine geschlossene Türe zu öffnen - es wurde nur beim Essen, beim Kisten-Öffnen, Papier- oder Tüten-Öffnen, etc.... benutzt, aber immer und bei allen Gelegenheiten, wenn es nötig war..

Es wurde seit dem Kauf nie nachgeschlieffen worden - vor 2 Minuten hat der noch Haare auf meinem Unterarm nicht ganz perfekt, wie eine Rasierklinge, aber normal geschnitten.

Einiges noch:
ja, es gefallt mir auch nicht, dass statt Schraube eine Niete zu verwenden war - aber bis daher, keine Lüftung.
ja, ich habe Ihn nicht getestet, wie z.B. Strider , aber nach meiner Meinug ist diese Messer in dieser preislage nicht dafür bestimmt.

Kurz, aber kompakt - meine Meinung.

Oyabun
 
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