Martins erster Folder

sauer.m

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Hallo,
nachdem ich die Planung meines ersten Folders fast abgeschlossen habe, möchte ich euch das nicht länger vorenthalten.
Hier mal die Eckdaten:
Griff:
Länge 133 mm, Platinendicke 4 mm, Material Titan
Klinge:
Länge 104 mm, Dicke 4 mm, Flachschliff, Recurve, Material ATS34
Clip:
Material Titan

Gesamtgewicht: 189 g

Folgende Überlegungen führten zum Entwurf:
1.) Es sollte alles mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln machbar sein (Drehmaschiene, Ständerbohrmaschine, zahllose Feilen, Handsägen)
2.)Das Messer sollte noch etwas größer als mein derzeitiges EDC (BM Pinnacle) sein
3.) Der Verschluss sollte möglichst robust sein, und gleichzeitig möglichst gut an die auftretenden Toleranzen anzupassen sein. Außerdem sollte es etwas sein, was nicht jeder hat.

Den Rest zeigen hoffentlich die Bilder.

So, dann haltet euch mit Anregungen und auch mit Kritik nicht zurück!


PS: Ich möchte mich hiermit noch bei allen im Forum bedanken. Ich habe zwar selbst bis jetzt noch nicht viele Beiträge geschrieben, jedoch das letzte Jahr unheimlich viel im Forum gelesen und dabei viele wertvolle Tipps gesehen und eine Menge dazugelernt. Das Forum hat mir dadurch sehr geholfen.
 

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Hier noch ein paar Bilder
 

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Hey! Das sind Bilder wie ich sie mag! Welches CAD Programm verwendest Du? CATIA? Ich konstruiere von Zeit zu Zeit mit PRO/E. Einen Folder mit Framelock habe ich auch schon mal konstruiert, habe das Projekt dann aber wieder auf Eis gelegt, da ein Hersteller in den USA ein sehr ähnliches Messer auf den Markt bringen wird und ich keine Lust auf die Diskussionen habe ... egal. CAE/CAD ist geil :D.

Anmerkungen:

Also ich würde die Klinge nicht als Recurve ausführen, eine gerade Schneide wäre IMHO praktischer. Anstelle des ATS 34 würde ich irgendwas wie RWL-34, S30V oder BG-42 nehmen, nicht so einen langweiligen ATS-34 ;) . Außerdem würde ich ein kleine Fehlschärfe (Mini-Choil, Radius von 1-1,5 mm) anbringen, damit Du die Klinge sauber nachschleifen kannst.

Die Platinendicke würde ich mal auf 3,2 mm runtersetzen, da das dann eher als Standardmaterial/-maß zu bekommen ist, AFAIK.

Ansonsten gefällt mir der Entwurf sehr gut.

Zur Funktionalität des Locks kann ich nicht viel sagen, scheint aber auf den ersten Blick zu funktionieren. Vielleicht sagt einer der Messermacher noch was dazu ...

Gruß

Mark23
 
Die Idee für den Lock finde ich klasse, scheint zu funktionieren aber auch ich warte auf das Urteil der Profis. Auch ansonsten gefällt mir das ganze recht gut. Ich persönlich würde die Oberseite der Klinge direkt an den Schalen nicht so hochziehen, aber das ist Geschmackssache.

Gruß, Christian
 
mark23 said:
habe das Projekt dann aber wieder auf Eis gelegt, da ein Hersteller in den USA ein sehr ähnliches Messer auf den Markt bringen wird und ich keine Lust auf die Diskussionen habe

Nur als Info, bevor wieder die Diskussion losgeht, das Ding sei ein verkappter Axis. Solange Du das Ding ausschliesslich fuer Deinen Privatgebrauch bastelst, kannst Du bauen, was Du willst. Patentschutz/Geschmacksmusterschutz gilt, soweit ich weiss aber IANAL, nur fuer "in den Verkehr bringen".

Viel Spass beim Basteln. Den Lock sauber und sicher hinzubekommen, ist nicht ohne.

Gruesse
Pitter
 
Hallo Zusammen,
@ Mark23:
Ist mit Pro/E modelliert.
Danke für die Anregungen. Das mit der Fehlschärfe hab ich auch schon überlegt. Da das mein erstes Messer ist, werde ich die Entscheidung bis zu dem Punkt vertagen, an dem ich weiß wie die Ecke da dann genau aussieht. Das Titan hab ich schon in 4 mm.

Noch ein paar Anmerkungen zum Lock:
pitter hat Recht, solange man was für sich selbst baut, spielt die Verletzung eines Patents keine Rolle.

Trotzdem möchte ich da noch was dazu sagen:
Generell bezieht sich der Schutz eines Patents auf die Kombination der verschiedenen Ansprüche (außer das Patent hat nur einen Anspruch). Somit müssen für eine Verletzung eines Patents mehrere der Ansprüche übernommen werden. So ist zum Beispiel am AXIS-Patent von McHenry/Williams/Ingram die Achse durch die Liner für sich allein sicher nicht patentwürdig. Erst in Kombination mit der Anordnung der Federn, deren Form etc. entsteht dadurch ein Patent. Das AXIS-Patent hat insgesamt 52 Ansprüche! Da gibt es ne Menge zum umgehen (wobei man natürlich beachten muss, dass nicht alle Ansprüche miteinander kombiniert werden müssen, da z.B. mehrere Ansprüche die verschiedenen möglichen Lagen der Federn beschreiben).

McHenry/Williams/Ingram beanspruchen folgende wichtigen Ansprüche, die bei meinem Lock nicht verwirklicht sind:
- eine Achse die durch Zwei Platinen in einem Langloch geführt wird und durch zwei Verdickungen außen gegen ein axiales Verschieben gesichert wird
-die Federn sind direkt zwischen Platine und Achse angebracht, d.h. die Kraft wird direkt in die Achse eingeleitet.
Da dies in Prinzip die Hauptansprüche sind (werden am Anfang genannt) sind die restlichen Unteransprüche schon nicht mehr so interessant. Viele der restlichen Beschreibungen, wie z.B. die Form des Tang, sind auch bei anderen Foldern verwirklicht.

Außerdem habe ich mich eigentlich mehr am Hawk D.O.G. (CRKT) orientiert (siehe Bilder, die Feder liegt im Verschußbolzen). Damit hat es fast mehr Ähnlichkeit als mit dem AXIS.
Im Grunde genommen ist es eine Kombination aus Beiden.
 

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Die ersten Späne!

Hallo Zusammen,
nun hats auch hardwaremäßig angefangen.
 

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Der erste spine-whack. Der Verschluss hält ohne Probleme. Hab momentan nur das Problem, dass die Klinge im geschlossenen Zustand noch nicht besonders hält. Ich hoffe das erledigt sich mit ner stärkeren Feder. Momentan ist eine aus nem Kugelschreiber drin ;)
 

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Endlich fertig!

Hallo Zusammen,
nun isses soweit. Hier sind die Bilder des fertigen Folders. Eigentlich war er schon vor 4 Wochen so gut wie fertig, habe ihn aber gleich mal 2 Wochen in meinem Italienurlaub getestet. Danach war noch ein wenig Feinarbeit an der Mechanik angesagt. Daher hat er auch schon ein paar Gebrauchsspuren. Mit der Anodisierung der Bohrungen (sieht man auf den Fotos nicht so gut) und des Clips bin ich noch nicht so richtig zufrieden. Wenn ich mal Lust und Zeit habe werd ichs noch mal versuchen um ein schöneres Blau hinzubekommen. Die letzten Bilder als Größenvergleich zum Benchmade Pinnacle und Camillus Cuda EDC.
 

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Noch ein paar Bilder
 

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Die vorerst letzten Bilder!
 

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Ich glaub ich spinne.

Du hast den Entwurf ja wirklich 1:1 umgesetzt.
Sehr beeindruckend.
Optisch wie technisch ein absoluter Leckerbissen!!

Wie lange hast du insgesamt dafür gebraucht?
Läßt sich das sagen?
 
Doch noch Bilder! Irgendwie hat das mit dem Hochladen des dritten Satzes nicht geklappt.
 

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Einfach nur geil! Ich finde es echt großartig.
Ist das wirklich alles mit den oben beschriebenen Werkzeugen entstanden?
Ich komm aus dem Staunen gar nicht raus.

Chrisse
 
Hallo,
@ Flaming-Moe:
Das war schon die Absicht, das 1:1 umzusetzen :) . Die Planung hat schon ca. 30 h in Anspruch genommen. So insgesamt dürfte ich ca. 70 h gebraucht haben. Wenn man den Bau von kleinen Vorrichtungen und Hilfsmitteln wegrechnet, und natürlich auch die Anfangsschwierigkeiten, denke ich, dass man das in 40 -50 h hinkriegen kann.

@ chrissie242:
Bis auf einen Rexon Bandschleifer, der zwischendurch aufgrund meiner Faulheit dezugekommen ist. Ansonsten dauert das alles mit Feilen etc. halt ein bischen länger. Für das Langloch hab ich z.B. 3 h gebraucht. Bin halt seit meiner Lehre (1984) auch schon ein wenig aus der Übung. :)
 
Sieht seeehr professionell aus!

Hält der Lock jetzt auch im geschlossenen Zustand? Du wolltest ja eine stärkere Feder verwenden.
Wenn ich es richtig verstanden habe kommt Deine Konstruktion ja ohne detent ball aus.
 
Die Umsetzung des Pro/E Modells ist super geworden. Wie bereits gesagt, vor allem die Produktentwicklung mit Pro/E hat mir schon sehr gut gefallen. :D

Wie hoch war denn das Verhältnis von "reiner Handarbeit" zu "Maschinenzeit"? ... Wenn ich mit Pro/E modelliere, dann will ich eben neben CAD auch (zumindest "etwas") CAM, d.h. die Kontur wird z.B. gelasert, o.ä. Das liegt vielleicht daran, dass ich in dieser Hinsicht etwas zu Technik-begeistert bin :irre: :D ... das führt bei Einzelstücken dann vielleicht zu leicht höheren Herstellungskosten, aber was solls, ... :D

... und ob der Lock hält, interessiert mich jetzt natürlich auch.

Gruß
Mark23
 
Hi,
@ doc-pappy:
dadurch,dass die klinge durch den Anschliff leichter geworden ist und die Reibung der Lager hinzukommt, hält es auch im geschlossenen Zustand soweit, dass man es fast nicht aufschnicken kann.

@ mark 23:
Das Teil ist, wie schon gesagt, nur mit Drehmaschine (ohne Vorschub, Baujahr vor 1918), Ständerbohrmaschine und Bandschleifer entstanden. Die Außenkontur zu lasern wäre zwar auch nicht schlecht, aber bis man sowas in der Stückzahl (2 Platinen) organisiert, ist das mit Säge und Feile schneller gemacht. IMHO rentiert sich das nur, wenn man eine Kleinserie von mind. 10 Stück auflegt. Selbst da ist der Anteil der Rüstkosten noch immens hoch. Und nachbearbeiten muss man das ganze dann sowieso noch. Der Lock hält bombenfest und rastet durch den großen Durchmesser butterweich ein. Dadurch dass der Verschlussbolzen durch den Federbolzen geführt wird, gibts auch kein Verkanten. Der Federbolzen mit Feder läßt sich übrigens ohne Zerlegen des Messers herausnehmen. Dann liegen alle Teile des Verschlusses zur Reinigung frei und ohne Spannung.
 
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