Kupfer als Zwingenmaterial ?

vorsommer

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Hallo zusammen,

´mal eine grundsätzliche Frage:
Warum wird Kupfer nicht als Zwingen oder Knebelmaterial verwendet?
Es ist doch keimtötend und somit wäre es doch gerade für Kochmesser gut geeignet - oder?

Gruß vorsommer
 
Wer sagt denn, dass das nicht verwendet wird? Ich kenne etliche Messermacher, die schon oft Kupfer eigesetzt haben.

Meist wird allerdings aus Festigkeitsgründen eine Legierung auf Kupferbasis eingesetzt: Bronze, Messing, Neusilber.
 
weil es auf säuren reagiert und grünspan giftig ist :)

oder zumindestens nicht gesund :)

auf der jagt trifft das kupfer nie auf fruchtsäuren oder essigsäuren, in der küche schon :)
 
Ich dachte mir das passt gut hier rein...
Ich habe Elektrolytkupfer zu Hause und, dass soll ja Sauerstoff enthalten (zur bindung von leitungsvermindernden Stoffen) ist dieses anfälliger auf Korrosion?
 
auf der jagt trifft das kupfer nie auf fruchtsäuren oder essigsäuren, in der küche schon :)

Vorsicht albino,
es sollen schon Jagdhütten gesichtet worden sein, in denen es Küchen gibt.-))......Ich glaube, ich kenne da eine. ;)

Dizzy
 
Ich dachte mir das passt gut hier rein...
Ich habe Elektrolytkupfer zu Hause und, dass soll ja Sauerstoff enthalten (zur bindung von leitungsvermindernden Stoffen) ist dieses anfälliger auf Korrosion?
Wo hast du denn die Aussage her?
Elektrolytkupfer ist hochrein >99,5%, Sauerstoff unerwünscht.
Elektrokabel enthalten häufig 99,99% reines Kupfer und sind damit der beste Rohstoff wenn du dir deine eigenen Legierungen schmelzen willst.

Ciao Sven
 
weil es auf säuren reagiert und grünspan giftig ist :)

oder zumindestens nicht gesund :)

auf der jagt trifft das kupfer nie auf fruchtsäuren oder essigsäuren, in der küche schon :)

Danke für die schnelle Antwort - schade.

Beste Grüße vorsommer
 
Danke für die schnelle Antwort - schade.

Sach mal!

Hast Du echt so eine versiffte Küche, dass das mit dem Grünspan ein Argument ist?
Ich habe Kupfertöpfe und sogar so eine superedle Kupferschale zum Eischnee-Schlagen.

Klar. Wenn man sein Werkzeug nicht pflegt und zugeschmiert nen Tag vor sich hingammeln läßt, dann wird Kupfer in der Küche wohl eventuell Grünspan ansetzen (machen Messing und Bronze dann übrigens auch, - nur mal so)
Ein ordentlich gefertiges Messer mit einer sauber sitzenden Zwinge aus Kupfer wird aber mit dem normalen Minimalaufwand an Pflege keinen Grünspan ansetzen.
Und ich bin mir da so sicher, weil ich eins mit ner Kupferzwinge habe.
Hüchstpersönlich aufgeheftet und als Zwinge ein Stück Wasserrohr:steirer:
Nix Grünspan, aber nette Patina.

Gruß
chamenos
 
Sach mal!

Hast Du echt so eine versiffte Küche, dass das mit dem Grünspan ein Argument ist?
Ich habe Kupfertöpfe und sogar so eine superedle Kupferschale zum Eischnee-Schlagen.

Klar. Wenn man sein Werkzeug nicht pflegt und zugeschmiert nen Tag vor sich hingammeln läßt, dann wird Kupfer in der Küche wohl eventuell Grünspan ansetzen (machen Messing und Bronze dann übrigens auch, - nur mal so)
Ein ordentlich gefertiges Messer mit einer sauber sitzenden Zwinge aus Kupfer wird aber mit dem normalen Minimalaufwand an Pflege keinen Grünspan ansetzen.
Und ich bin mir da so sicher, weil ich eins mit ner Kupferzwinge habe.
Hüchstpersönlich aufgeheftet und als Zwinge ein Stück Wasserrohr:steirer:
Nix Grünspan, aber nette Patina.

Gruß
chamenos


Das ein Küchenmesser bei regelmäßigem Gebrauch und einem Mindestmaß an Hygiene sichtbar Grünspan ansetzt kann ich mir auch nicht vorstellen. Das aber relativ schnell und ohne dass es schon sichtbar wird Kupfersalze gebildet werden könnten, die dann ins Schneidgut gelangen, halte ich schon für möglich.
Genau darum geht es mir.
An Kupfertöpfe habe ich dabei auch schon gedacht. Aber sind moderne Kupfertöpfe innen nicht aus anderem Material? Und wenn alte Töpfe innen tatsächlich auch aus Kupfer bestehen - vielleicht wusste man es nicht besser?

Der Grund meiner Anfrage:
Ich würde mir am liebsten ein japanisches Kochmesser aus einer gekauften Klinge selbst fertigen und habe dabei an eine Kupferzwinge gedacht, aber da kommen mir eben Zweifel.
 
Viele moderne Kupfertöpfe haben innen Edelstahl.

Aber zum Messer: Rührst du mit der Zwinge in den Speisen rum? Wenn nicht, kann ich mir nicht vorstellen, wie kleinste Mengen, die sich evtl. unsichtbar bilden, ins Essen kommen sollen.


Ookami
 
Ich denke ebenfalls das Kupfer bei entsprechender Pflege keine grossen Probleme machen wird.

Nach gebrauch trocken / sauber reiben und gut ist, ab und an etwas Öl... Mache ich bei meinen rostenden Messern ja ohnehin.

Ich habe hier ein schönes Nakiri von Kunio Masuya
dessen Griff mir nicht gefällt, dies wird einen neuen aus dunklem Holz und warscheinlich poliertem CU-Wasserrohr bekommen.
 
Und wenn alte Töpfe innen tatsächlich auch aus Kupfer bestehen - vielleicht wusste man es nicht besser?

Moin.
Die sind verzinnt. Und das waren sie eigentlich auch schon immer.
Das mit dem Edelstahl ist so eine völlig sinnlose "Erfindung"

Aber zurück zum Messer. Mach doch einfach mal nen Versuch.
Nimm ein Stück Kupfer (schön blank scheuern) und tauch das richtig tief in O-Saft, reib es mit Zitrone ein und dann leg ein Stück Käse drauf:D
Und gleichzeitig machst du das auch mit der Messerklinge, von der ich jetzt mal ausgehe, dass sie nicht rostfrei ist:D.

Dann kannst du sehen, wie lange es dauert, bis sich Grünspan bzw Rost gebildet haben.

Und selbst wenn sich Grünspan bildet, dann bekommt man den relativ einfach entfernt. Der "zieht" ja nicht ins Kupfer ein.

Gruß
chamenos
 
...Nix Grünspan, aber nette Patina...
Sehr wichtiger Unterschied!
Patina, umgangssprachlich 'Grünspan' = Kupfercarbonat (Salz der Kohlensäure)
echter Grünspan = Kupferacetat (Salz der Essigsäure)

Patina ist im Gegensatz zu echtem Grünspan nicht wasserlöslich, sonst gäbe es wohl weder Dächer noch Wasserrohre aus Kupfer.

...Nimm ein Stück Kupfer (schön blank scheuern) und tauch das richtig tief in O-Saft, reib es mit Zitrone ein und dann leg ein Stück Käse drauf:D...
Wenn Du denn unbedingt Grünspan haben willst: Nimm Essig, mit Zitronensäure wird das nichts. Deshalb besteht handelsüblicher Entkalker auch aus Zitronensäure.
 
Wenn Du denn unbedingt Grünspan haben willst: Nimm Essig, mit Zitronensäure wird das nichts.

Du hast den Käse unterschlagen:D

Ich habe diesen "Versuchsaufbau" empfohlen, weil er bei mir mal über Nacht wirklich beeindruckende Ergebnisse lieferte.

Wir hatten auf einem Kupfertablett (so ein nettes Teetablett mit arabischen Schriftzeichen und ein paar Kamelen) eine käseplatte angerichtet.
Dazu als Deko ein paar Zitronen- und Orangenscheiben.

Und weil es sehr spät wurde, haben wir die Reste nicht noch am selben Abend entsorgt. Am nächsten Morgen war da, wo Camembert, Fruchsaft und Tablett in Berührung kamen derart wunderschöner, echter Grünspan in einer Menge und von derart strahlender Farbe, dass es eine Pracht war:steirer:

Ohne Käse klappt es nicht, - da dunkelt das Kupfer höchstens ein bisschen an.

@AchimW
Schon klar, dass Kupfer recht weich ist, - es ist aber deutlich härter als eine Horn- oder Plastikzwinge:D

Gruß
chamenos
 
klar IST oder WIRD: dass JEDER für SICH ZUHAUSE machen kann was ER WILL :p

in gewerblichen (nur um es euch näher zu bringen) darf kupfer in der Küche nur an bestimmten Gerätschaften zum einsatz kommen!
- Kupferkessel für eiweiss / Zabayon
- Kupferkessel / topf für zucker-caramellisieren

alle kupertöpfe müssen innen perfekt! verzinnt sein oder mit chromstahl ausgekleidet sein.

verboten sind ausdrücklich alle getränkeleitungen und kontakt mit sauren-lebensmitteln

warum? - weil die gefahr einer vergiftung besteht :glgl:

die patina von eisen/stahl ist nicht die selbe wie die von kupfer ;)

ja, man rührt nicht mit der zwinge im essen, aber man berührt sie doch die ganze zeit mit den händen und dann wieder die lebensmittel die auch sauer sein können etc...


bei einem jagtmesser, würde mich kupfer nicht stöhren, wie auch zink und blei nicht, doch bei einem küchenmesser (so finde ich) ist das was anderes.


aber:
klar IST oder WIRD, dass JEDER für SICH ZUHAUSE machen kann was ER WILL :p

er kann sich auch langsam selber vergiften - null problem :steirer:
 
LD50 (oral, rat): 710 mg/kg von Kupferacetat

und zudem gar nicht als "giftig" sondern nur als "gesundheitsschädlich" eingestuft. Also blos keine Panik!

Es gibt auch Menschen die rauchen Zigaretten - und da steht sogar drauf dass die Dinger tödlich wirken. Die LD50 und analogen Giftwirkungen von Zigaretteninhaltsstoffen kann man auf einschlägigen Seiten nachlesen und gerne mit denen von Kupferacetat vergleichen.:staun:
 
Darüber hinaus schmeckt das Zeug .... verdammt, wo ist der Kotz-Smiley.
Niemand wird davon freiwillig eine gefährliche Dosis zu sich nehmen.
Zum Thema Kupfer in der Küche generell: Mag sein, dass die Schweizer da, nun ja, sagen wir mal "etwas restriktiv" sind.
Die Österreicher sehen das offenbar nicht so eng:
Arbeitsplatten

Egal ob für Haushalt oder Gastronomie
...
Wahlweise sind auch andere Materialien möglich (Stein, Corian, Kupfer, Messing, etc….)
Quelle: http://www.metagro.at/produkte/grosskuechen/arbeitsplatten.html

Wohl bemerkt: Die bieten an, die komplette Arbeitsplatte in Kuper zu bauen! ... und wir diskutieren hier über eine Messerzwinge. :rolleyes:
 
Ich kenne sogar einige Kochtöpfe, die durch und durch aus Kupfer sind (kein Stahl, kein Zinn, nur pures Kupfer drin ;) ).
Meine Omi schwört beim Einkochen ihrer Marmeladen auf so einen Kupferkessel, da sie darin nicht so wild herumrühren muß, weil der Topf nicht so anfällig ist, was das Anbrennen angeht. (Und das, wo doch die meisten von ihr verwendeten Obstsorten Fruchtsäuren enthalten)
Was ähnliches hab ich auch mal diesbezüglich auf WDR gesehen, finde es aber nicht mehr :( , deshalb hier ein Link zu so einem Topf.
 
Dito für einige klassische Käsereien, wo mit großen Kupfertöpfen gearbeitet wird. Wartet mal.... Bierbraukessel? Whisk(e)y- und andere Alkoholdestillierbehälter? Jaja, lasst bloss die Finger von dem giftigen Zeug! Dann bleibt mehr für mich. :D

Chamenos, sicher ist Kupfer da solider als Kunststoff oder Horn. Der hinweis darauf, dass es weich ist bezog sich eher auf die Empfindlichkeit der Oberfläche für Kratzer oder Dellen. Ich arbeite sehr gerne mit Kupfer.

Ansonsten denke ich, was die Gefährlichkeit des Kupfers angeht gilt ein Spruch meiner Oma, die in solchen Fällen sagte, man könne sich auch den Daumen im eigenen Arschloch brechen. :D Oder aus moderner Sicht, besser nicht atmen, der Feinstaub könnte einen umbringen. Kurz: verglichen mit den sonstigen "Gefahren" des Alltages kann man das getrost vernachlässigen.
 
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