Schärfern zwischen 1000 und 6000

ctame

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Hallo allerseits,

ich habe wie es der Titel erahnen lässt einen King 1000/6000 der mir auch sehr gut gefällt.
Nun ist es aber so das ich bei meinen noch recht scharfen Küchenmessers(ein Tojiro, ein tosa) oft die 1000er Körnung zu grob finde, aber die 6000er Körnung finde ich wiederrum sehr fein. Da hobelt man schon ordentlich bis man Abtrag hat.
Lange Rede, ich bin am überlegen mir einen Zwischenstein zu besorgen, und hier gibt es ja wie immer die Qual der Wahl.:glgl:
Ich bin mir auch bei der Körnung nicht ganz sicher. Sollte es eher 2000 oder 3000 sein? Oder ganz was anderes...
Ich weiß ähnliche Themen gab es schon aber ich hätte in dem segment einfach gerne eure Meinung gehört...
Also was ich so gelesen habe werden die Steine von Naniwa und Shapton ja gut eingeschätzt, aber wie gesagt sacht doch mal was ihr so denkt...

merci schon mal
Felix
 
Der Sprung von 1000 zu 6000 ist schon etwas gross. Eine gute Regel ist, die Koernung in x 3 oder x 4 Spruengen zu verfeinern. Ich verwende den Naniwa Super Stone (ZWILLING TWIN Stone Serie) in 1000 - 3000 - 8000 und komme damit gut zurecht. Wenn Du einen 'Zwischenstein' kaufen moechtest, kann ich somit den Super Stone in 3000 empfehlen. Oder kaufe Dir gleich den TWIN Finishing Stone Pro (3000 / 8000, basierend auf dem Super Stone). Der ist nicht so viel teurer als der Naniwa 3000, und die 8000er Seite ist noch mal eine Steigerung zum King 6000.

Mike
 
Ich fand die Kombination 1000/6000 auch immer etwas "lückenhaft". So habe ich zu besagtem King 1000/6000 den 2000'er Jinzo (215 x 75 x 50mm) und den King 4000 (210 x 73 x 22 mm), beide über Dick, hinzugezogen. Den Jinzo 2000 finde ich perfekt. Den King 4000, die 6000'er Seite und den 8000'er King (den hab ich auch noch) finde ich im Vergleich zum Jinzo nicht sooo handlich, da sie keine so schöne Schleifpaste/Schleiffilm bilden. Nichts desto trotz gibt es aber eine spiegelnde Schneide mit einer sehr guten Schärfe.

OT: Ich hab das Gefühl, das die Messer die alle Schleifgänge durchlaufen deutlich länger scharf bleiben als wenn man einzelne Schritte auslässt oder bei (z.B.) 2000'er Körnung aufhört.
 
Ja, das Problem kenne ich.
Meist benutze ich keinen 1.000, es sei denn ich hab kleine mikro-ausbrüche
oder bei Messern wo sich die Schneidflanken nicht richtig treffen ( = keine richtige Schneide).

Der 1.000er nimmt idR nicht viel Material ab,
aber er nimmt welches ab. Schlimmer finde ich aber, dass man sich bei jedem Schleifgang,
wieder unnötigerweise neue Zähne reinhaut, die der 6k dann mühsamerweise
entfernen muss.

Für gewöhnlich beginne ich bei meinen gepflegten Kochmessern mit dem BBB,
mit viel Schlamm und dann ohne, nur Wasser.
Der Trägt nicht viel ab, erneuert aber die Schneidfase genug.
Für mich ein guter Einsteig.
Allerdings, wenn die Kante doch etwas zu ramponiert ist,
wäre vielleicht ein 2.000er oder 3.000er gut.
Ich denke alles über 2.000 poliert eher als das es abträgt,
ein 3.000er ist meist ein Mittelding, zwischen Abtrag und Politur.

Ich hatte sowohl einen Naniwa 3.000 als auch einen Shapton Pro 2.000,
und der 2.000er hat für mich sowohl den 1k als auch den 3k ersetzt.
Er geht genug ran (mit Druck verwendet) um kleine Fehler auszugleichen,
hinterlässt aber keine tiefen Krater in der Schneide.

Auch einen King 4.000 hatte ich,
dieser poliert stark, entfernt aber auch Zähnchen ganz effektiv.

Also meine Ideen:
Shapton 2.000 (poliert nicht, entfernt kleinere Fehler, ist aber auch rel. grob)

Naniwa SS 3.000 (poliert, verfeinert die Schneide, entfernt aber kaum Fehler/Ausbrüche)

King 4.000 (poliert stark, verfeinert Schneide stark, entfernt noch wneiger Fehler)

BBB (falls deine Messer sehr gut gepflegt und oft geschärft sind)

DU musst selbst abschätzen, wie ramponiert deine Klingen sind,
bevor sie auf den Stein kommen. Ob ein Polierer reicht,
oder ein Schärfer, wie der 2k ran muss
 
OT: Ich hab das Gefühl, das die Messer die alle Schleifgänge durchlaufen deutlich länger scharf bleiben als wenn man einzelne Schritte auslässt oder bei (z.B.) 2000'er Körnung aufhört.[/QUOTE]

Grunsätzlich verhält es sich mit dem Schleifen (egal ob Du Holz, Glas oder Metall schleifst) so:
Die groben Korngrössen sind zur Beseitigung von gröberen Unebenheiten bzw. der Formgebung gedacht. Eine geschliffene Oberfläche sieht im übertragenen Sinn so aus, wie die Spuren die ein Schlittschuhläufer auf der Eisfläche hinterlässt.
Mit einer sinnvollen Abstufung der Korngrössen erleichterst Du Dir die Arbeit beim Schleifen, da Du ja mit der nächst feineren Korngrösse die "Spuren" und "Krater" der vorherigen Korngrösse rausschleifen willst. Wenn Du die Korngrössen in zu großen Schritten abstufst, dann musst Du sehr viel länger schleifen, bzw, wird es dir nicht gelingen die "Spuren" und "Krater" der vorherigen Korngrösse rauszuschleifen. Daher vielleicht Dein Eindruck der unterschiedlichen Haltbarkeit der Schärfe. Unter einem guten Mikroskop lassen sich auch die Unebenheiten einer vermeitlich gut polierten Oberfläche sehr schön erkennen.
 
1000 und 3000 oder besser 800 und 2000, eventuell je nach klingenart noch ledern, gibt eine perfekte küchenmesserschärfe wenn vorher das messer nur stumpf war. also keine klingenausbrüche oder einen verhunzten winkel hatte.

alle steine darüber dienen rein der selbstbefriedigung oder dem händler.

die 800/2000 kombination bringt den schnelleren erfolg. speziell anfänger haben es da etwas leichter.

den besten erfolg bringt aber vor den teuren steinen der vorausgegangene schleifkurs.
 
King 1000/6000?
Da hatte ich auch immer meine Schwierigkeiten, Nicht dass es nicht ginge, aber es geht nicht gut.
Ein bisschen meine ich liegt es nicht nur an dem großen Sprung auf den 6000er. Der 6000er aus der Kombi wird auch sonst nie zu meinen Lieblingssteinen werden. Im Vergleich hat z.B ein Naniwa SS mit 10 000 einen besseren Abtrag als dieser 6000.

Seit ich nen 4000er dazwischen nehme ist das aber schon viel besser.

aber auch im vergleich zum 1000er aus der Kombi gibts bessere Steine.

Derzeit schärfe ich mit nem 2000er Shapton M24, dann ein namenloser 4000er Cerax? Dann der 6000er vom King Kombi, für den ich sofort einen anderen nehmen würde, und dann einen 10000er Naniwa SS.
Es braucht nicht unbedingt eine feine Staffelung, aber es geht im Vergleich zu großen Sprüngen schneller und angenehmer und man schrubbelt nicht ewig lange mit einem eigentlich zu feinen Stein. Geld ist mit wenigen Steinen auch nicht gespart, da man dies wenigen um so stärker abnützt.

@klingler: Ich bin der gleichen Meinung und erkläre mir das damit, dass eine geschlossene Schneide ibs. abrassivem Verschleiss eine geringere Angriffsfläche bietet. Mein Immer dabei Waiter habe ich in zwei Jahren einmal neu angezogen, nur auf 10 000 und blankem Leder das langt zum Haare spalten, Zeitaufwand 2 min.
Gruß Michael
 
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Also wenn ich den Tenor richtig zusammenfasse: Ein Zwischenstein (oder wie immer mehrere) macht Sinn.
Und jetzt geht es mehr oder weniger darum wie Perfektionistisch man veranlagt ist. Ich bin sicher wie fast alle hier ein Messer Nerd, allerdings sind es bei mir immer noch Gegbrauchsgegenstände (ich glaube LessLemming ist hier der Schleiffan). Ich würde also ins selbe Horn wie Akiem stoßen und zu einem 2000er tendieren.
Denn ich finde eigentlich die Messer nach dem 1000er schon angenehm scharf, ein bisschen mehr ist aber noch drin :D
Jetzt ist für mich noch interresant ob es denn zwischen den Steinen einen großen Unterschied gibt oder nicht...?
Und eine Frage an Akiem, bisher hab ich mich nicht um einen speziellen Schleifkurs bemüht, ich hab gedacht mit Übung und Geduld kann ich dass auch so gut hinbekommen und ich bin mit meinen Ergebnissen bisher auch zufrieden. Meinst du also ein Kurs ist am Anfang ein Muss?
 
ctame,

nein so ein schleifkurs ist nicht ein muss.
wenn ich einfachere messer habe, oder china schleifsteine stückpreis ek 1.50 € vk 8-12 € dann muss das nicht sein. dann einfach drauf los kratzen (-:

aber wenn ich tatsächlich gute japanische messer aus normalstahl habe, oder messer von einem messermacher mit entsprechender klingengeometrie, dann ist ein schleifkurs sehr empfehlenswert.

auf jeden fall bevor ich für 100 euro oder mehr sehr gute banksteine kaufe und erstmal in diese hinein schneide, irre winkel und grausame dellen fabriziere.

du kaufts ja auch keinen main hummer, kobe beef oder sylt royal und fängst an zu kochen, nur weil du vorher 3 cowboyfilmchen auf youtube gesehen hast. oder 3 einträge in wikepedia und danach noch zwanzig postings im hausfra...bzw. chefkoch.de gelesen hast. nö, da ist der wareneinsatz einfach zu teuer. das ist natürlich bei sehr guten kochmessern nicht anderst (-:

warum ausser von roman landes hier im forum keine schleifkurse angeboten werden, wundert mich schon lange. es ist ja kein billigprodukt (der schleifkurs) und die nachfrage ist groß. bei der firma dick sind die kurse innerhalb tagen immer sofort ausverkauft (da habe ich vor jahren meinen ersten gemacht).

in diesem sinne - zum üben reicht ein bonsaistein von tiger 300x1000 oder so und ein ikea-messer. alles andere ist eine überlegung wert.

es gibt in der küche nichts deprimierenderes als miese, stumpfe und verhunzte küchenmessser )-;
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noch als nachtrag zur verdeutlichung bankstein und bankstein.

der mittlere stein wiegt 1.5 kg der obere 318 gramm.
der mittlere kostet je nach anbieter zwischen 37.50 und 44,50 €
der obere zwischen 16,00 und 19.50 €

bei welchem stein das messer satt aufliegt und nicht das "kippeln" herausgefordert wird, ist ja wohl klar.
über die qualität muß sich jeder selbst sein urteil bilden. achso, nicht ohne grund werden banksteine nicht nach abmessungen sondern nach gewicht und qualitätsstufe gehandelt.

Steine.jpg
 
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Böker in Solingen bietet auch Schleifkurse, kombiniert mit einer Werksbesichtigung an.
Ich hatte letzten Monat das Vergnügen :super:.
 
Hallo akiem,

die Werksbesichtigung, von der Chefin höchstpersönlich geführt, war super interessant, auch wenn samstags in den Werkstätten nicht gearbeitet wurde. Geduldig beantwortete sie alle Fragen u. man durfte auch die halbfertigen Teile u. das Griffrohmaterial mal in die Hand nehmen.

Beim Schleifkurs wurden wir von einem Schleifmeister betreut, der uns nach der Theorie an einem blauen Belgischen Brocken üben ließ.
Sein Kollege setzte sich an einen Bandschleifer u. versah die mitgebrachten Messer, wenn gewünscht, wieder mit einem frischen Grundschliff.
Anschließend verfeinerten wir den mit unserem BBB. Des Weiteren wurde uns das Abziehen auf dem Leder mittels der grünen Polierpaste gezeigt.
Schärfetests mit Papier, Nagelprobe u. Unterarmrasieren (bei den Männern) folgten :super:.

Obwohl ich im Forum u. I-Net schon stundenlang Schleifanleitungen u. Videos studiert hatte, war der Kurs für mich sehr lohnend.

Ich sag immer "man/frau hat sich schneller etwas Richtiges angewöhnt, als einen falschen Bewegungsablauf abgewöhnt!"

Man konnte den Schleifern Löcher in den Bauch fragen, sie bleiben immer geduldig u. freundlich!!
Mir hats Spaß gemacht.

Zum Schluß stöberte ich noch im Shop rum, wo ich nicht an einem runter gesetzten Taschenmesser (kleiner Fehler am Griff) vorbei gehen konnte (Amboinaholz, Neusilberbacken, 8 cm Droppointklinge 440-Stahl).

Gruß
ladycut
 
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