Messer und Schere von Authentic Blade (Erfahrungsbericht)

Schwatvogel

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Auf ein neues, liebe Forumskollegen.

Durch den Thread hier über Küchenscheren bin ich auf Authentic Blade gekommen. Es hieß, diese großen Carbonstahlscheren für 15€ seien absolut empfehlenswert. Weil meine eigene Schere wirklich der allerletzte Dreck ist, wollte ich mir so eine bestellen. 80€ für eine Zwilling war mir zu viel Geld.

Ich bin also auf diese Seite vom Vertreiber "alcultura" gegangen und darüber gestolpert, dass es auch Carbonstahlmesser aus diesem Dorf in Vietnam gibt. Schnell noch mal hier im Forum gesucht und einen Bericht gefunden, die Klingen seien schon in Ordnung. Weil diverse Freunde hier zumindest ein einigermaßen funktionierendes Messer brauchen, habe ich direkt mal drei Stück bestellt, Typ "Gerade L", zwei mit "Normalholzgriff", eines mit "Wüsteneisenholz".
Der Handel mit diesem Schneidwarendorf läuft angeblich nach Fair-Trade-Bedingungen ab.


Übersicht:

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Zu erst zu der Schere (Modell 14cm):

Technische Daten:
Gesammtlänge: 28cm
Griffbreite, gesammt: 11cm
Grifflänge, gesammt: 10cm
Klingenlänge: 13cm
Klingenbreite: 2cm hinten, 1,5cm vorne
Gewicht: 354g

Erfahrungsbericht:
Klinge: 90 Punkte
Massive klinge, absolut gerade und gut geschliffen.
Die Blätter sind passend zusammen gesetzt, die Schere "singt" beim Schneiden.
Abzüge, weil die Blätter vernietet und nicht verschraubt sind. Das werde ich bei zeiten ändern.

Schärfe und Schnitthaltigkeit: 95 Punkte
Scharf ist sie, schneidet alles, was man so schneiden kann, ohne auszureißen und auszufransen. Endlich eine vernünftige Schere.

Griff: 80 Punkte
Klar, geschmiedeter Griff ist eben kein Ponyhof, aber die Ergonomie könnte verbessert werden. Handhabung für große Hände wie meine ok, meine Freundin muss sich schon etwas anstrengen.

Balance: Keine Wertung
So ein massiver Apparat hat keine "Balance" in dem Sinne, sondern ein Gewicht und das ist mit ~350g ordentlich. Dafür ist die Schere wirklich stabil wie ein Panzer, da verbiegt sich sicherlich nichts.

Gesammteindruck: 88 Punkte
Endlich eine solide, gute und scharfe Schere. Das wurde Zeit. Griff verbesserungswürdig, aber männlich :glgl:
Bei Auslieferung mit irgendeinem zähflüssigen, kleberigen Rostschutz-Pamps verschmiert, das war nicht so schön. Ein dünnflüssiges Öl hätte es auch getan.
Für das Geld (15€) eine absolut unschlagbare Investition.


Impressionen:
Das Gerät in seiner ganzen Pracht:

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Die Klingen:
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Bericht wurde geändert!

Nun zu den Messern.
Technische Daten:
Länge: Variiert zwischen ~31 und ~33cm
Klingenlänge: ~20cm
Klingenbreite: ~5,5cm
Klingendicke am Rücken: ~1mm

Gewicht: Mit "Wüsteneisenholzgriff": 147g
Mit "Normalholzgriff": 137g

Erfahrungsbericht:
Ich muss zuerst mal sagen, dass ich bei den Wertungen keine Rücksicht darauf nehme, dass die Messer nur 5 bzw. 9€ kosten.
Ob man sich diese Messer kaufen will, muss man sich später aus Wertung und Preis zusammen rechnen.

Klinge: 22 Punkte
Die Klingen variieren in ihrer Größe, sind grob geformt und grob geschliffen. Dennoch sind sie erstaunlich dünn, einigermaßen gerade und fast in einer Art Dünnschliff ausgeführt. Sie sind instabil gegen seitlichen Kraftangriff, wabbeln also ein bisschen am Schneidgut herum. Wenn die Klinge nicht packt, wirds schnell gefährlich. Der Stahl zeigt sich auf dem Stein als C40 oder weniger. Ich habe zwei von drei Exemplaren in direkter Beobachtung und die scheinen nicht gescheit wärmebehandelt zu sein.

Schärfe und Schnitthaltigkeit: 29 Punkte
Ich bin bei Leibe mehr gewöhnt was Schärfe angeht. Ich habe die Messer auf 1000/4000 und Awesedo (6000-8000) abgezogen. Sie rasieren und schneiden Papier, aber irgendwie nicht so souverän, wie ich das von meinen Messern gewöhnt bin. Die Schärfe geht sagenhaft schnell flöten.

Griffe:
"Wüsteneisenholz": 50 Punkte
Das als "Wüsteneisenholz" verkaufte Griffmaterial ist irgend ein ganz ordinärer Baum. Esche oder sowas. Hat was von den Griffen meiner Stechbeitel. Der Griff als solcher ist vergleichsweise passabel bearbeitet und halbwegs versiegelt. Mit diesem Griff kann ich für den Preis wirklich leben, denn er liegt sogar ganz vernünftig in der Hand. Die Vernietung ist nicht allzu hübsch und der Spalt ist riesig. Aber das bin ich ja gewohnt....*hust*.... :p :glgl: :steirer:

Normalholz: 12 Punkte
Meine Fresse, das ist wirklich das letzte tschechische Brotbaumholz, aus dem sich jede normale Firma nicht mal trauen würde, einen Besenstiel zu machen. Grob aus besagtem radioaktiv verstrahlten Gehölz rausgehauen, mit mächtig Fasern in alle Richtungen, riesen Spalt natürlich, ungleichmäßig gebeizt, wiegt so gut wie nix und fast so weich, dass es unter dem Händedruck in sich zusammen sinkt, taugt es mal gerade so als "Griff". Uiuiui.

Balance: 50 Punkte
Die Messer sind leicht und kopflastig. Ausbalanciert kann man sie nicht nennen, aber sie machen beim Schneiden auch nichts Unerwartetes.

Gesammteindruck: 38 Punkte für die WEH-Variante, 28 Punkte für die Normalholzvariante.
Wie ich geschrieben hatte: Es steht und fällt mit der Standzeit. Die war nicht überzeugend, ich muss für den Einen, der das Messer als Hauptarbeitsgerät eingeplant hat, bei nächster Gelegenheit selbst an den Amboss, weil man mit sowas nicht hinkommt.
Es tut mir leid, dass ich die Bewertung korrigieren musste.

Impressionen:

Messer mit "Wüsteneisenholz"-Griff

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Bild vom Schliff der Klinge von Nahem

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Erträglicher Griff

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Vernietung sehr rustikal

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Spaltmaße wie bei der alten Hexe im Faust...

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Unerträgliche Bilder vom "Normalholzgriff"
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So, ich hoffe, ich konnte ein bisschen Licht in das Dunkel um die vietnamnesischen Schneidwaren von Authentic Blade bringen.


Besten Gruß,
Schwatvogel
 
Last edited:
Hallo Schwatvogel,
danke für den ausführlichen Bericht.

Ich hatte die Schere auch gekauft und war nicht so zufrieden wie Du. Sicher, sie schneidet gut. Klar, sie liegt toll in der Hand.
Aber:
Die "zähflüssige, kleberige Rostschutz-Pampe", wie Du sie nanntest, stört mich sehr. Leider suppt auch nach mehrmaligem Waschen mit Seife bei meiner Schere immer noch aus der Niete etwas von dieser Pampe heraus. Ich bekomme sie einfach nicht weg. Und ob das Zeug wohl ungiftig ist? Ich weiß nicht... Und schließlich sprechen wir hier über eine Küchenschere, als solche wurde sie mir verkauft. Kräuter würde ich damit aber auf keinen Fall in meinem Garten schneiden. Auch beim Öffnen von Tetrapacks hätte ich Bedenken...
Und: Selbst wenn die Schmiere irgendwann mal weg sein sollte, ich finde, der Lack sieht auch nicht lecker aus (obwohl er bei der Schere auf Deinen Bildern besser aussieht, als bei meiner Schere)...

Ist meine Meinung...

Grüße
Kizu
 
Ich würde jetzt intuitiv sagen: Einfach mal über Nacht in Teilereiniger einlegen und dann mit klarem Wasser ausspühlen. Dann sollte da eigentlich nichts mehr dran sein. Gelenk halt wieder mit einem leichten Weißfett oÄ nachschmieren danach.
Ich werde es über Weihnachten zuhause mal probieren, habe keine Lösungsmittel hier.

Kräuter würde ich jetzt nicht mit dem Ding schneiden, das stimmt. Aber ich würde sowieso keine Kräuter mit einer Schere schneiden, dafür habe ich gescheite Messer. Bei Packungen, und dafür ist sie bei mir hauptsächlich da, habe ich allerdings keinerlei Bedenken. Die Schnittkanten sind schon recht sauber.
 
also ich stelle mir 3 fragen.

wie kann es sein, das solche schon auf den bildern klar zu erkennente fehlerhafte und schlecht verarbeitete "messer"ware 50-60 punkte bekommt?

was bleibt bei diesen "messern" für den/die hersteller bzw. dorfbewohner bei einem verkaufspreis hier in europa von 5-9 euro und darunter übrig?

oder verstehe ich den begriff fair-trade falsch?
 
Bei Packungen, und dafür ist sie bei mir hauptsächlich da, habe ich allerdings keinerlei Bedenken. Die Schnittkanten sind schon recht sauber.

Das Teil kann schneiden, keine Frage. Aber bei Verpackungen kommt man ja auch nicht selten direkt mit den Lebensmitteln in Kontakt. Das halte ich wirklich für bedenklich mit dieser Schere.
 
@Schwatvogel
"Wüsteneisenholz"??:irre::steirer:
Behaupten die das oder vermutest du??
Mitnichten ist das W.eisenholz, weiowei. Ist eines der teuersten und besten Griffschalen-Hölzer - das hätten sie also dann dort importiert??Um es auf diese Bleche zu montieren?? Niemals.
Ich halte das auch nicht für "Rosenholz", wie es bei Aut.Blades heisst, da würde ich drauf wetten.
"Fair trade" muss auch heissen, das die Ware hier "fair" angeboten wird - oder?
Und wenn ich mir dann noch die Verarbeitung anschaue, die ich auch schon mal persönlich sah (und das vermeintliche Rosenholz), dann bleiben für mich nicht mehr viel Punkte übrig.
Ich trinke gerne mal einen fair getradeten Biotee aus Vietnam. und wenn sich da herausstellt, das er nicht Bio ist, dann finde ich das nicht mehr lustig.
So sehe ich das auch in bezug auf Wüsten.holz und Rosenholz. Schade.
 
wie kann es sein, das solche schon auf den bildern klar zu erkennente fehlerhafte und schlecht verarbeitete "messer"ware 50-60 punkte bekommt?

Das könnte daran liegen, das ein paar Milliarden Menschen mit genau solchen Messern mehr und härter arbeiten, als die meisten der hier lesenden mit ihren paar hundert EUR Dingern. Das Ding soll schneiden, und hinten prockelt man halt irgendwas Griffartiges dran, damit man die Klinge nicht am Flacherl halten muss. Ist doch vollkommen in Ordnung. Wenn einem das genügt, kanns dafür auch 100 Punkte geben.

Die Dinger sind billiger, als die üblichen Klingenrohlinge, was soll man da falsch machen. Notfalls bohrt man halt die Nieten raus und macht nen Griff dran.

Was die Schneideigenschaften angeht, ists halt noch die Frage, liegts am Stahl, an einer eher rustikalen Wärmebehandlung oder hat Schwatvogel einfach recht hohe Ansprüche.

was bleibt bei diesen "messern" für den/die hersteller bzw. dorfbewohner bei einem verkaufspreis hier in europa von 5-9 euro und darunter übrig?

oder verstehe ich den begriff fair-trade falsch?

Du glaubst, es bleibt weniger übrig, als wenn ich den vietnamesischen Messermacher pro Messer fünf Stunden länger hinsetze, damit der nen hübschen Griff macht, ich ihn dafür nach üblichen vietnamesischen Stundensätze bezahle, dazu noch ein schönes Holzkästchen, und das Messer hier für 150 Ocken verticke.

Get a life. Ich mach mir eher Sorgen um den armen Vertreiber der Dinger hier in D. Für 9EUR Brutto zahlt der ja schon drauf, wenn er die Arbeitszeit fürs Verpacken rechnet. Selbst wenn er die Messer geschenkt bekäme. Da gehört sich schon ein gehöriges Maß Enthusiasmus dazu.

Pitter
 
also ich stelle mir 3 fragen.
wie kann es sein, das solche schon auf den bildern klar zu erkennente fehlerhafte und schlecht verarbeitete "messer"ware 50-60 punkte bekommt?
Die Klingen sind sehr grob verarbeitet, aber nicht fehlerhaft.
Sie scheinen gleichmäßig gehärtet und ebenfalls gleichmäßig auf eine gerade Schneide herunter geschliffen.
Das ist mehr als so manches Messer, was ich hier schon in der Hand hatte.
Es gilt vor allem für das Schneiden: Die Messer bekommen so viele Punkte, weil man wirklich erstaunlich gut mit ihnen arbeiten kann.

was bleibt bei diesen "messern" für den/die hersteller bzw. dorfbewohner bei einem verkaufspreis hier in europa von 5-9 euro und darunter übrig?
oder verstehe ich den begriff fair-trade falsch?
ich habe mich ehrlicherweise auch gefragt, was da noch überbleibt, wenn man Händlermarge und Transport abzieht. Auf der anderen Seite muss man sich fragen, wie die 1€-Messer aus China rentabel sein können und warum meine Discounter hier einen Heißluftfön für 5€ anbieten können. Fair Trade heißt so weit ich weiß, dass eine Dachorganisation (FLO) überwacht, dass die Preise für die Waren über dem gängigen Weltmarktpreis liegen und unabhängig von Konjunkturschwankungen konstant gehalten werden.

@Schwatvogel
"Wüsteneisenholz"??:irre::steirer:
Behaupten die das oder vermutest du??
Mitnichten ist das W.eisenholz, weiowei.
Das behaupten "sie". Deshalb hab ich es auch überall in Anführungsstriche gesetzt. Kannst du bei der Griffbeurteilung nachlesen, dass ich das für ein überaus unspektakuläres 08/15-Holz halte.

Und wenn ich mir dann noch die Verarbeitung anschaue, die ich auch schon mal persönlich sah (und das vermeintliche Rosenholz), dann bleiben für mich nicht mehr viel Punkte übrig.
Ich trinke gerne mal einen fair getradeten Biotee aus Vietnam. und wenn sich da herausstellt, das er nicht Bio ist, dann finde ich das nicht mehr lustig.
So sehe ich das auch in bezug auf Wüsten.holz und Rosenholz. Schade.
Dass das kein Wüsteneisenholz sein würde, war mir klar. Wer das für 9€ erwartet hat klar einen an der Kanne. Mit dem "Wüsteneisenholz"-Griff bin ich aber ansonsten zufrieden. Die Verarbeitung ist da mitnichten schlecht, sondern akzeptabel. Es handelt sich um einen solide gamachten Werkzeuggriff ohne viel Schnickschack, wie ich ihn von Stechbeiteln und Schraubenziehern kenne und dort auch akzeptiere.
 
ich denke einfach hier ist ein fach-forum in dem sich viele anfänger ihren ersten eindruck oder rat holen. wenn dann solche punktevergaben für messertest veranstaltet werden, ist das meiner meinung nach nicht in ordnung. ich hatte genau diese klinge wegen einer griffmontage ("niet" ausgerissen,spitze vorne krumm) da. es ist nicht das messer mit eisenholz (von wüsteneisenholz habe ich auf der seite nichts gelesen, kann es aber auch überlesen haben) sondern das mit dem schwarzen holz. ich habe eine völlig anderen eindruck von dem messer bekommen. pitter das werde ich aber aus zurückliegenden erfahrungen wie du weißt nicht hier öffentlich machen.

es ist richtig, dass viele menschen mit derartigen werkzeugen weltweit unter miesen bedingungen arbeiten müssen. aber was hat das jetzt mit dem test und der angeblichen qualität oder nichtqualität dieses "messers" zun tun?

man braucht sicherlich keine hunderte euros für ein messer ausgeben um eine gute qualität an küchenmesser zu kaufen. da gibt es für 30 euro gute qualitäten die jahrelang halten. hier im forum nachzulesen.

das fair-trade prinzip bei diesem preisgefüge ist mir aber immer noch nicht klar. mit einer ordentlichen vermarktungs-kalkulation kann für diesen preis meiner meinung nach nichts zurückgeführt werden. das allerdings kann nur eine vermutung von mir sein.
die transportkosten ist da nur eine von vielen kostenstellen.
 
Last edited:
Najo, jeder sieht ja an den schönen Bildern hier, worauf er sich einlässt.

Da braucht's keine Punktewertungen, die kann man sich ja selber /ausdenken/. Ist doch wumpe, ob der dem Messer 60, 100 oder 3468 Punkte gibt. Ich seh' die Bilder, seh' den Preis, und kann mir meinen Teil denken und meine Entscheidung fällen.

Gruss, Keno
 
@akiem:

Ich verstehe die Aufregung nicht ganz. Schwatvogel hat doch sehr detailliert beschrieben, was ihm warum taugt bzw. nicht taugt. Die Zuordnung von Punkten bleibt ohne Definition der Vergabeskala (von 100, von 1000 usw.) doch sowieso eine relative Einordnung der begutachteten Waren zueinander und beansprucht nicht, eine "objektive" Vergleichbarkeit mit anderen Produkten herzustellen.

Wie bei allen Tests in Zeitschriften oder durch Stiftungen reicht halt der Blick auf die Tabelle nicht aus, man muss sich schon die Mühe machen, den ausführlichen Text zu lesen. Aber dann erfährt der Interessent doch durchaus, was es mit diesen Teilen auf sich hat.
 
wenn dann solche punktevergaben für messertest veranstaltet werden, ist das meiner meinung nach nicht in ordnung.

Ich gehe da mit Cheez noch weiter.
Punktevergaben auf diese Art sind insgesamt Unsinn.

Wenn jemand ein sinnvolles, nachvollziehbares Punktesystem für sich selbst gefunden hat, das veröffentlicht und sich daran hält, ist das noch ok. Dann kann man sehen, auf welcher Basis die persönliche Einschätzung funktioniert.

Ohne nachvollziehbare Kriterien sind Punkte nur die Quasi-Aufforderung zur Diskussion.
Das Ding soll schneiden, und hinten prockelt man halt irgendwas Griffartiges dran, damit man die Klinge nicht am Flacherl halten muss. Ist doch vollkommen in Ordnung. Wenn einem das genügt, kanns dafür auch 100 Punkte geben.
Genauso ist das.
Das macht die Sinnlosigkeit nochmal klar.

Insgesamt natürlich trotzdem ein Dankeschön für den sonst sehr anschaulichen Bericht.

Steffen
 
wie kann es sein, das solche schon auf den bildern klar zu erkennente fehlerhafte und schlecht verarbeitete "messer"ware 50-60 punkte bekommt?

DIe Messer sind auf das Wesentliche reduziert: Sie SCHNEIDEN GUT. Feinkörniger Stahl, SEHR schneidfreudige Klingengeometrie. Die Griffmontage sehr robust, für "Es-darf-kein-Milimeter-Spalt-sein-Fetischisten" vielleicht unerträglich. Andere können damit leben.
 
Ich trinke gerne mal einen fair getradeten Biotee aus Vietnam. und wenn sich da herausstellt, das er nicht Bio ist, dann finde ich das nicht mehr lustig.
Ist OT, aber da muss ich was zu sagen: Zumindest Kaffee aus Vietnam gilt als bedenklich, weil dioxinbelastet. Die Amerikaner haben mit ihrem Entlaubungsmittel "Agent Orange" im Vietnamkrieg ganze Arbeit geleistet, da können die Bauern heute so biologisch anbauen wie sie wollen.
Der großflächige Einsatz von Entlaubungsmitteln, wie zum Beispiel Agent Orange, führte zu Langzeitkontaminationen der Vegetation und der Bevölkerung, sei es durch direkte Aufnahme der Gifte oder indirekt über die Nahrungskette; in der Folge kam und kommt es zu vermehrten Krebserkrankungen, Missbildungen an Neugeborenen und anderen Schäden. Noch im Jahr 2007 sind eine Million Erwachsene und 150.000 Kinder von Krankheiten und Missbildungen betroffen, die darauf zurückzuführen sind. Da die Dioxine das Erbgut verändern, werden daran noch viele Generationen zu leiden haben.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg
Agent Orange ist der militärische Codename eines Entlaubungsmittels (CAS 39277-47-9), das aus einem 1:1-Gemisch der Butylester von 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (2,4,5-T) und 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) besteht.[1] Das Herbizid wurde im Vietnamkrieg erstmals gegen Ende 1963 bei der Operation Ranchhand durch die US Army zur Entlaubung von Wäldern und Nutzpflanzen eingesetzt. Da das Herbizid aufgrund von Verunreinigungen TCDD (ein Dioxin) enthielt, erkrankten in Folge viele Bewohner der betroffenen Gebiete, aber auch US-Soldaten. Bei einer Kontamination, die auch heute noch auf Grund der Rückstände im Boden auftritt, wird das Erbgut der betreffenden Person geschädigt, was zu erheblichen Behinderungen ihrer Kinder führen kann.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Agent_Orange

Fazit: Bei Lebensmitteln aus Vietnam hätte ich generelle Bedenken!

Bei der Schere hätte ich aber keine Probleme, sie nach einer gründlichen Reinigung auf Lebensmittel loszulassen.

Zum Thema Fairtrade: ein üblicher Lohn in den ärmeren Ländern Südostasiens, wie Vietnam, kann bei einem Dollar pro Tag liegen. Selbst bei einem 100%igen Lohnzuschlag bleibt da noch Luft.
 
interessanter sind ggf die Küchenbeile und die Messer mit Metallgriff.
und ein Beil für 16 affen kann man ja mit einem tollen Griff selbst aufpimpen....

Ich bestell mal ein paar petty und werd´s testen, danke für den Link!!

cheers
mart
 
Nach einer Woche Arbeiten mit dem Messer muss ich mir überlegen, ob ich die Wertungen nicht doch etwas runter schraube. Ich hatte Standzeit und Schärfe besser eingeschätzt, vor allem aber die Seiteninstabilität macht ein bisschen Probleme. Die Schere dagegen erfüllt alle Erwartungen.
 
Die Messer, Scheren und Werkzeuge von Authentic Blades werden in Familienbetrieben in einem kleinen Dorf in Vietnam nach alter Tradition handgeschmiedet. Alle Klingen bestehen aus verdichtetem Kohlenstoffstahl (nicht rostfrei), sind sehr scharf und halten ihre Schärfe auch sehr lange.

Also wenn ich das schon lese. (Von der Homepage)
Falsche Versprechungen, die aber weingstens nicht teuer sind.

Aber wenn die Old Hickory Baureihe aus den Staaten für ungefähr das gleiche Geld angeboten wird, wundert sich doch auch keiner. Und sogar da ist Handarbeit dran.

So wie das auf den Bildern aussieht kann man die Authentic Blades und die Old Hickory durchaus vergleichen. Gleiche Schublade.

Schwatvogel wie funzt die Klingenform?
Nesssmuck aus dem Dschungelcamp:steirer:


Gruß Michael
 
(...) Die Schere dagegen erfüllt alle Erwartungen.

Also, ich habe jetzt auch mal ein Bild von der Schere gemacht (zum Vergrößern auf das Bild klicken). Ich habe sie schon mehrfach mit Seife (sorry, aber auch Teilereiniger hat in der Küche nichts verloren (siehe Post #3)) gewaschen und es suppt immer noch dieses Schmiermittel aus der Niete.
Außerdem wollte ich durch die Nahaufnahme einmal zeigen, wie die Lackierung tatsächlich aussieht. Ich finde, das kommt bei Schwatvogels Bildern nicht so gut raus. Und zur Erinnerung: Ich habe mit der Schere bisher so gut wie nicht geschnitten - sie ist also sozusagen bis auf meine Waschungen im Auslieferungszustand.

 
das sieht schon übel aus, ich denke, Du solltest die Schere auseinander nehmen und dann reinigen. die Niete wirst Du ersetzen müssen.

hab mir jetzt mal aus neugierigkeit 3 kleine spitze Messer mit Metallgriff und das Beil bestellt; schaun mer mal ;-)

cheers
mart
 
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