Während ich die Mücken noch für einsatzfähig hielt, war ich geneigt, die Wanzen gänzlich als Gimmick abzutun. Andererseits machen Berts Designs auf mich immer nicht nur einen sehr ansprechenden, sondern auch sehr durchdachten Eindruck. Die Neugierde war also geweckt und auch hier kam der Passaround gerade recht, um die Vorurteile gegen die Primärerfahrungen antreten zu lassen.
Grundsätzlich bin ich ja ein Freund kompakter Klingen, daher habe ich das CIMEX mal mit meinem Minutia abgebildet. Mit einer Gesamtlänge von 59 mm ist die Wanze aber wirklich ein Winzling (angesichts der maximalen Klingenlänge von 60 mm bei vielen Fluggesellschaften kommt diese Länge sicher nicht von ungefähr, oder?) und dennoch habe ich das Messer während des Testzeitraums zu schätzen gelernt. Ich habe in dieser Zeit fast ausschließlich in der Münztasche meiner Jeans getragen. Hier verschwand es absolut unauffällig und war schnell und unkompliziert zur Hand, wenn man es brauchte. Für diese Trageweise könnte die Scheide tatsächlich etwas kürzer ausfallen und die Druckknöpfe wären überflüssig, aber hier ist Bert sicherlich flexibel. Halsband, Karabiner und Druckknopfgegenstück kamen bei mir nicht zum Einsatz. Wären die Druckknöpfe etwas weiter auseinander, würde hier auch ein Gürtel durch passen.
Die Idee mit der Rochenhautapplikation rund um das CF-Rohr gefällt mir gut. Diese Lösung verbessert Optik und Grip gleichermaßen. Wäre es mein Messer, hätte ich den Fangriemen verlängert und mit einer größeren Perle oder einem dickeren Knoten am Ende versehen. Dann würde der Riemen (bei mir) komplett durch die Hand laufen und durch den Knoten außerhalb könnte man etwas Spannung aufbauen, was wiederum das Griffgefühl verbessern würde. Auch über mögliche Griffverlängerungen habe ich hin und wieder nachgedacht. Hätte der Griff zwei Löcher statt eins, könnte man sich hier sicherlich etwas ausreichend stabiles basteln…
Hauptaufgabe meiner Messer im täglichen Einsatz ist es Verpackungen jeder Art zu öffnen: Briefe, Pakete, Plastikverpackung usw. – und hier schlägt sich das CIMEX-Messerchen hervorragend. Es fällt beim Tragen in keinster Weise zu Last, ist schnell zur Hand, erschreckt niemanden und öffnet Verpackungen zuverlässig. Ansonsten demonstriert Bert in seinen Filmen ja eindrucksvoll, wozu das Messer prinzipiell in der Lage ist. Das mag im Notfall funktionieren, wenn man kein anderes Werkzeug zur Hand hat. Bei allen Schneidaufgaben, bei denen man mehr Druck auf den Klingenrücken geben oder die Schneidrichtung verändern will (z.B. beim Schälen), gerät man jedoch schnell an die Grenzen.
Besonders neugierig war ich auch hinsichtlich der Simply-Sharp-Geometrie. Beim Schneiden selbst habe ich keine Einschränkungen erlebt, allerdings erlaubt die geringe Klingengröße und die eingeschränkten Schneidaufgaben hier sicherlich keine objektive Bewertung. Zum Schärfen – der eigentliche Vorteil dieser Geometrie kommt ja erst hier zum Tragen – bin ich während des Testzeitraums leider nicht mehr gekommen.
Trotz der genannten Einschränkungen, hat sich das Messer für mich und meine alltäglichen Schneidaufgaben sehr gut geeignet. Würde ich es gewinnen, würde es regelmäßig in meiner Hosentasche landen.
An Bert vielen Dank für den die Möglichkeit zum Test…