Karl Güde Legendäres Design: Top opder Flop?

Schirmchen

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Hallo,

habe schon mehrfach die oben genannten Messer gesehen, weiß aber nicht, was ich davon halten soll. Das Emblem zeigt drei Palmen auf einem Hügel.
Ist Karl Güde nur ein billiges Plagiat von der Firma Güde die z.B. die Serien Alpha Olive etc. herstellt, oder ist es wirklich eine ebenfalls edle solinger Messerschmiede?
Die Griffe erinnern an die Windmühlenmesser.

Was haltet Ihr von den Messern? Wie ist die Qualität, zum Beipsiel im Vergleich zu Windmühlen oder den "echten" Güde?

Vielen Dank
Martin
 
Die drei Palmen sind das Markenzeichen der Firma Güde Solingen
(ist auch an meinem Chai Dao olive auf dem Griff)
Karl und Franz Güde - Vater/Sohn
Hier kann man bestimmt weiterhelfen :

http://www.guede-solingen.de/

Auch wenn mir die Güde Griffe ein bischen zu dünn und etwas zu lang sind,
(liegt wohl daran, daß ich Messer gerne "nah" an der Klinge halte) die "Biester" schneiden wie Sau und lassen sich leicht schärfen/abziehen
und Franz hat den Wellenschliff erfunden - als wenn Brotmesser dann Güde (wenn Spyderco für den Wellenschliff etwas zahlen müßten, wäre Güde reich :irre: )
Vince
 
Wenn ich Vince richtig verstanden habe, dann meinte er auch nicht zwangsläufig, daß auf der Güde-Seite die von Martin erwähnten Messer zu finden sind. Sondern eher, daß man denen einige Zeilen sendet(an info@guede-solingen.de ) und nachfragt, was es mit "Karl Güde" für eine Bewandnis hat.

Bei einigen Messer-Händlern wird "Karl Güde" neben "Franz Güde" und den Güde-Messern der Serien Alpha und Kappa vertrieben; und zwar als Güde-Solingen. Da ich diese Händler als seriös einschätze, wage ich die Behauptung aufzustellen, daß sie auch alle(also inklusive "Karl Güde") von der Franz Güde GmbH auf der Katternberger Straße 175 in Solingen stammen. Besonders weil auf der Verpackung der "Karl Güde"-Messer das "Firmenlogo"(ich meine den weißen Schriftzug "Güde" auf schwarzen Grund) von der Franz Güde GmbH aus Solingen ist.

Zitat eines Messerhändlers(messerkontor e.K., Claudia Hornung in Bruchsal):
Die Serie Karl Güde ist eine Wiederauflage der Messerserie, mit der er in den dreißiger Jahren bei Profiköchen seinen guten Ruf begründete

Ich kenne mich bei Güde nicht sonderlich aus.
Aber auch andere Hersteller haben nicht alle Messer(bzw. andere Waren) auf ihrer Seite aufgeführt, mit Bildern gleich gar nicht.
Es hat auch schon Hersteller gegeben, die ganz bewußt Messer(bzw. andere Artikel) auf ihrer HP nicht gezeigt haben, weil sie exklusiv über eine andere Schiene vertrieben wurden(und u. U. auch die Vertriebsrechte ganz bzw. teilweise aus der Hand gegeben hatten für genau diese speziellen Serien bzw. Marken).

Denke, daß eine Nachfrage bei oben genannter Adresse Klarheit bringen würde.

Unabhängig davon, sollte eine HP immer gepflegt werden. Stimme da absolut zu! Die Güde-Seite scheint mir aber aktualisiert zu werden, zumindest ist die Preisliste erst wenige Wochen alt.

Rajiv
 
Last edited:
@clavichord:

... und was es mit Franz D., Franz und Karl auf sich hat, steht auf der WS unter Unternehmen...
 
Mart said:
@clavichord:

... und was es mit Franz D., Franz und Karl auf sich hat, steht auf der WS unter Unternehmen...

Das weiß ich schon, aber die Messerserie wird nicht gezeigt, und außerdem halte ich es prinzipiell für schlechte PR, wenn der prospektive Kunde rumraten und rumsuchen muss, um Informationen zu finden, so wie Martin. Das geht alles auf die Lebenszeit des Kunden und erzeugt Unzufriedenheit schon vor dem Auswahlprozess, und im Zweifel geht dadurch das Geschäft verloren. Je konfuser die Information, desto unentschlossener der Kunde. Für ein schlecht präsentiertes Angebot gibt es m.M. nach keine Ausreden.
Michael
 
jup Rajiv - so wars gemeint ! :super:
aber auf der Güde HP steht wirklich nichts über die Karl Güde Messer
habe gerade noch einmal im Begleitheftchen (war beim Chai Dao mit dabei)
nachgeschaut Seite11/12 :

Karl Güde
Die Messerserie Karl Güde ist eine Wiederauflage der Messerserie, mit der Güde in den dreißiger Jahren bei Profiköchen seinen guten Ruf begründete. Die geschmiedeten Messer werden heute wie damals mit Kirschbaumgriffen versehen - und können nicht in der Spülmaschine gereinigt werden.
Die Form der Messer unterscheidet sich von den heute geschmiedeten hochwertigen Güde-Messern in zwei Dingen :
Der charakteristische Knauf am Griffende (Alpha) fehlt bei den Messern der dreißiger Jahre.
Zum zweiten ist der Kropf-der Übergang zwischen Klinge und Griff-wesentlich filigraner als es bei Güde heute üblich ist.Vor allem aber werden die 5 Messer dieser Serie genauso hergestellt, wie sie auch damals gefertigt wurden : von Hand.


Auf Seite 12 ist ein großes Kochmesser abgebildet : Griff gleiche Form wie Alpha aber komplett beschalt ,Knauf inklusive / dreifach genietet / Kropf besteht nur aus der Fehlschärfe / geschwungener Güde Spezial Solingen Schriftzug + 3 Palmen auf zwei (!) Inseln als Klingenmarkierung
wunderschönes Teil :D wird dann wohl auch von Güde vermarktet

Vince
 
Anfrage an Güde gesendet

Hallo,

vielen Dank erst einmal für eure Antworten. Ich habe heute eine Mail an Güde geschrieben. Vielleicht können die Licht ins Dunkel bringen.
Wenn ich eine Antwort erhalte, teile ich euch natürlich mit, was dabei rausgekommen ist.

Bis dahin viele Grüße
Martin
 
kann es vielleicht sein, das Karl Güde eher beim professionellen Anwender positioniert wird und über den Großhandel vertrieben wird?

Dann hätte es auch auf der Website auch nix verloren sondern eine eigene mit B2B Shop verdient...damit der Metzger direkt bestellen kann (ok, vielleicht nicht der allerbeste user case...;-))).
 
Serie Karl Güde

Mart said:
kann es vielleicht sein, das Karl Güde eher beim professionellen Anwender positioniert wird und über den Großhandel vertrieben wird? ...

Nein, wird ganz normal über den Facheinzelhandel verkauft; es handelt sich ja auch um ein sehr hochwertiges Produkt. Um es nochmals klar zu sagen: der Name Karl Güde steht für ein Modell, nicht für die Fabrik. Die Serie ist wohl neu und daher noch nicht auf der Website.

Die Karl-Güde-Messer sind sehr schön führig und nicht ganz so schwer wie die Alpha-Messer. Viele werden das als angenehm empfinden und sich an die französischen Klassiker erinnern, die fast identisch gebaut wurden.

Gruß

sanjuro
 
Antwort von Güde

Hallo,

heute habe ich die Antwort von Güde erhalten.

Es schrieb mir Herr Dr. Born persönlich, der Urenkel des Firmengründers und jetziger Firmenchef, was mich gefreut hat.
Auch so etwas spricht m.E. für den guten Kundenservice.

Nun zum Wesentlichen:
Wie einige von euch oben schon geschrieben bzw. vermutet haben, ist die Serie "Karl Güde" auch aus dem Hause Güde.
Das Logo mit den drei Palmen ist ein altes Firmenlogo.
Der verwendete Stahl ist der gleiche wie bei der Alpha-Serie, den ich für ziemlich hochwertig halte.

Ich denke, ich werde mir ein Messer kaufen und, wenn ich zufrieden bin, auch den Rest der Serie zulegen.

Preise von 30 € für ein Spickmesser bis zu 90 € für ein Kochmesser mit 26cm Klinge halte ich durchaus für angemessen.

Was meint Ihr?

Viele Grüße
Martin
 
Karl-Güde-Serie

Schirmchen said:
.....Ich denke, ich werde mir ein Messer kaufen und, wenn ich zufrieden bin, auch den Rest der Serie zulegen.

Preise von 30 € für ein Spickmesser bis zu 90 € für ein Kochmesser mit 26cm Klinge halte ich durchaus für angemessen. Was meint Ihr?...
Wie schon angemerkt, gibt es nicht viel Besseres. In Solingen gibt es nur noch 3 Betriebe, die selber schmieden; GÜDE ist einer davon. Die Leute dort sind stolz auf ihre Produkte und tun etwas dafür, dass der gute Ruf erhalten bleibt, und das bei fairen Preisen für die Serienwaren.

Ich bin sicher, dass Du zufrieden sein wirst.

Gruß

sanjuro
 
sanjuro said:
Wie schon angemerkt, gibt es nicht viel Besseres. In Solingen gibt es nur noch 3 Betriebe, die selber schmieden; GÜDE ist einer davon. Die Leute dort sind stolz auf ihre Produkte und tun etwas dafür, dass der gute Ruf erhalten bleibt, und das bei fairen Preisen für die Serienwaren.

Ich bin sicher, dass Du zufrieden sein wirst.

Gruß

sanjuro

Lieber Sanjuro,

das ist leider total falsch und es fragt sich auch, wer die "3 Betriebe" sein sollen. Ich versuchs mal so: Zwilling und Wüsthof schmieden streng genommen gar nicht mehr, denn sie "stauchschmieden", was eigentlich einem Ausstanzen gleich kommt. Ein Stück Blech wird heiß gemacht, zusammengestaucht, so dass in der Mitte eine Verdickung entsteht, die zum Kropf in die Form gebracht wird. Danach wird aus dem Blech die Messerform ausgestanzt, wodurch wesentlich weniger Rohstoff-Abfall entsteht, daher ist die Produktion viel günstiger. Das Messer hat die Optik eines geschmiedeten Messers, aber in Wahrheit ist es gestanzt.

Auch Güde schmiedet nicht selbst, genauso wenig wie Solicut und Burgvogel, die alle Ihre Schmiederohlige bei der einzigen verbliebenen Solinger Messerschmiede einkaufen. Diese Firmen kaufen die Rohlinge ein und bearbeiten sie dann weiter bis zum fertigen Produkt.

Nichts für ungut,

Liamax
 
Hallo Liamax,

Liamax said:
Zwilling und Wüsthof schmieden streng genommen gar nicht mehr, denn sie "stauchschmieden", was eigentlich einem Ausstanzen gleich kommt.

...

Auch Güde schmiedet nicht selbst, genauso wenig wie Solicut und Burgvogel, die alle Ihre Schmiederohlige bei der einzigen verbliebenen Solinger Messerschmiede einkaufen. Diese Firmen kaufen die Rohlinge ein und bearbeiten sie dann weiter bis zum fertigen Produkt.
Interessant.
Die einzige Info, die ich beizusteuern habe, entstammt einer dieser "Wissenssendungen" (K1, Abenteuer Leben, Galileo, o.ä.) mit einem Beitrag über Güde. Dort wurde u.a. das Schmieden gezeigt ... ohne Hinweis darauf, daß diese Aufnahmen in einem anderen Betrieb gemacht worden wären.
Wie heißt denn diese einzig verbleibende Schmiede, die Du meinst?

Gruß

Bernd
 
Liamax said:
Auch Güde schmiedet nicht selbst, genauso wenig wie Solicut und Burgvogel, die alle Ihre Schmiederohlige bei der einzigen verbliebenen Solinger Messerschmiede einkaufen. Diese Firmen kaufen die Rohlinge ein und bearbeiten sie dann weiter bis zum fertigen Produktt
Hallo Liamax,

alle drei Firmen verwenden ja auch den selben Stahl für ihre Messer, X50CrMoV15.

Albino hat doch vor kurzem im Zusammenhang mit der rostfreien Herder 1922 Sonderserie erwähnt, dass sie von der selben Gesenkschmiede wie die Karl Güde hergestellt werden. Vielleicht liest er ja mit und kennt den Namen der Schmiede.

@Schirmchen, ich persönlich finde, dass Güde sehr teuer ist. Dick oder Burgvogel Kochmesser sind erheblich günstiger.

Gruß Peter
 
Messerschmiede in Solingen

Liamax said:
.....das ist leider total falsch und es fragt sich auch, wer die "3 Betriebe" sein sollen. ....Auch Güde schmiedet nicht selbst, genauso wenig wie Solicut und Burgvogel, die alle ihre Schmiederohlige bei der einzigen verbliebenen Solinger Messerschmiede einkaufen.
Ich kann dagegen nicht argumentieren. Unlängst hatte ich auf der Suche nach einem Lieferanten mit GÜDE und BURGVOGEL sowie einer weiteren Firma in Solingen telefoniert. Deren Name habe ich zwar notiert, die Notiz liegt jedoch in meinem Geschäft.

Heraus kam in den Gesprächen, dass diese 3. Firma offenbar nur Halbzeuge schmiedet, die beiden erstgenannten Firmen bezeichneten sich selbst aber explizit als Schmiedehersteller. Natürlich schaut man als Außenstehender nicht dahinter - die Leute können einem viel erzählen!

Sollten Deine Informationen stimmen, wäre ich schon ein wenig enttäuscht.

Gruß

sanjuro
 
sanjuro said:
Unlängst hatte ich auf der Suche nach einem Lieferanten mit GÜDE und BURGVOGEL sowie einer weiteren Firma in Solingen telefoniert...

Heraus kam in den Gesprächen, dass diese 3. Firma offenbar nur Halbzeuge schmiedet, die beiden erstgenannten Firmen bezeichneten sich selbst aber explizit als Schmiedehersteller.
Hallo Sanjuro,

bei meinem ersten Kauf bei Burgvogel lagen dort geschmiedete Rohlinge, in welchem Stadium weiß ich leider nicht mehr. Man sagte mir, dass diese zugekauft würden.

Abgesehen davon, in drei Wochen ist ja Tag der offenen Tür bei Burgvogel, dann hat die Raterei ein Ende.

Gruß Peter
 
Guten Morgen!

@Bernd Heise: ich glaube, Liamax meint die Schmiede Julius Kirschner&Sohn GmbH+Co.KG
Interessante Artikel zum Thema:
hier
und
hier
2. Abschnitt

Viele Grüße und schönen Sonntag
 
Last edited:
Hallo Lilith,

danke für den Link :super:
Das wird ja immer spannender. Bemerkenswert, daß in o.g. Fernseh-Beitrag der Eindruck erweckt wurde, es würde BEI Güde geschmiedet, nicht FÜR Güde. Vielleicht habe ich aber auch nicht richtig aufgepaßt. Etwas irritiert bin ich über die Formulierung "von Hand" geschmiedet. Das schließt ja nicht aus, daß andere Betriebe maschinell schmieden. Würde das einen Unterschied im Ergebnis bringen? Oder handelt es sich dann grundsätzlich um das von Sanjuro beschriebene Stauchschmieden? Wenn ja - welche Unterschiede ergeben sich daraus? Oder ist es - wie an anderer Stelle erwähnt - bei den modernen Stählen sowieso unnötig zu schmieden?
Fragen über Fragen.
Wo sind die Metallurgen :confused:

Gruß

Bernd
 
Liamax said:
Zwilling und Wüsthof schmieden streng genommen gar nicht mehr, denn sie "stauchschmieden", was eigentlich einem Ausstanzen gleich kommt. Ein Stück Blech wird heiß gemacht, zusammengestaucht, so dass in der Mitte eine Verdickung entsteht, die zum Kropf in die Form gebracht wird. Danach wird aus dem Blech die Messerform ausgestanzt, wodurch wesentlich weniger Rohstoff-Abfall entsteht, daher ist die Produktion viel günstiger.

Laut Zwilling Webseite werden Klinge, Kropf und Griff aus verschiedenen Stählen zusammengesintert. Nix Schmieden... aber billiger als Gesenkschmieden ist Sintern sicher auch nicht.

Ausgestanzt werden ja auch gesenkgeschmiedete Klingen, nach dem, was ich im fernsehen so erkennen konnte.

Stauchschmieden klingt für mich nach einer art partiellem Gesenkschmieden, nur in ungewohnter Richtung.

stay rude
braces
 
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