Marmorschleif-/abziehstein ?

Nick

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Ahoi !
Nicht gleich quengeln - ich hab über Suchfunktion nichts richtig passendes dazu finden können :
Hat jemand Erfahrung mit der Verwendung von echtem Marmor hinsichtlich der Brauchbarkeit für das Schärfen, Abziehen, Polieren etc. von Messerklingen ?
In einem thread letzten Jahres hab ich was gelesen von marmorpulverhaltiger Zahnpasta zum Abziehen.
 
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Hallihallo!
Ich hab´zwar keine Erfahrung mit Marmor als Abziehstein, aber als Steinmetz denke ich, das das Quatsch ist. Marmor ist nicht abrasiv, und da er aus kristallinem Kalk besteht (relativ weich), trägt das Messer höchstens den Stein ab, nicht umgekehrt. Leider werden viele Gesteine wegen ihres Aussehens als Marmor bezeichnet, obwohl sie keine sind. Vielleicht beruht die Annahme auf diesem Mißverständnis.
Mit dem Schleifmittel für Zähne siehts anders aus. Das Pulver muß nur härter als der "Belag" sein, dafür reicht´s aus.
Zum Abziehen eignen sich besonders superfeine Sandsteine, bestimmte harte Schiefer, möglicherweise auch Granite mit bearbeiteten Oberflächen.
Hoffe geholfen zu haben.......
Viele Grüße!
 
Moin Steinmetz,
ich hab das eigentlich soähnlich gesehen. Als ich allerdings den Beitrag fand
In Zahnpasta ist u. a. fein gemahlener Marmor enthalten. Von daher also müßte es mit etwas Geduld funktionieren.
von Andy Haas, der sich doch wohl zu den Fachwissenträgern diese Forums zählt, wurde ich unsicher.
 
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Also wir haben hier einige "Frühstücksbrettchen", bei denen ich davon ausgehe, dass es sich um Marmor handelt. Die hab ich schon ab und zu mal zum allerletzten Abziehen/Polieren bei dünnen Küchenmessern benutzt, wenn nix anderes da war. Ohne das jetzt irgendwie belegen zu können würde ich sagen, dazu taugen sie. Wirklich schärfen würde ich damit nicht, und wenn ich was Besseres greifbar habe, benutze ich sie auch jetzt nicht.

Chrisse
 
Moin!
Habt ihrs schon mal (anstatt mit Zahnpasta) mit Autopolitur probiert? Ich meine damit Polierwachs, daß auch den Lack hauchfein abträgt. In guten Wachsen ist sogar Diamantpulver drin. Wenn das nicht geht...
 
Chrisse242 said:
Also wir haben hier einige "Frühstücksbrettchen", bei denen ich davon ausgehe, dass es sich um Marmor handelt. Die hab ich schon ab und zu mal zum allerletzten Abziehen/Polieren bei dünnen Küchenmessern benutzt, wenn nix anderes da war. Ohne das jetzt irgendwie belegen zu können würde ich sagen, dazu taugen sie. Wirklich schärfen würde ich damit nicht, und wenn ich was Besseres greifbar habe, benutze ich sie auch jetzt nicht.

Chrisse

Also, wenn die Frühstücksbrettchen "weiß mit grauen Adern" aussehen, dann sind sie aus Carraramarmor. Und das soll wirklich gehen? Man lernt nie aus...
 
Hallo,

@Steinmetz : Ich hätte vielleicht den Hintergrund meiner Fragestellung gleich erläutern sollen: ein Bekannter hat eine zerbrochene Marmor-Fensterbank und stellte mir die Frage nach der Tauglichkeit als Abziehstein, bevor er sie entsorgt und sich hinterher darüber ärgert.
Trotzdem besten Dank soweit.

P.S.: Gehört zwar nicht unbedingt hierher aber nebenbei den Hinweis, daß sich Marmor erstklassig als Untergrund beim Lederpunzieren eignet.
 
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Nick said:
[...] bevor er sie entsorgt und sich hinterher darüber ärgert.

Nicht wegschmeißen, das Ding! Man kann daraus eine gute Abrichtplatte machen, indem man Schleifleinen unterschiedlicher Körnungen mit Sprühkleber aufklebt. Durch die recht große Masse liegt die Platte fest auf und rutscht nicht herum, wenn man darauf Teile planschleift. Bedingung ist natürlich, dass die Oberfläche der Platte wirklich plan ist...

viele Grüße, Jan.
 
Steinmetz said:
Also, wenn die Frühstücksbrettchen "weiß mit grauen Adern" aussehen, dann sind sie aus Carraramarmor. Und das soll wirklich gehen? Man lernt nie aus...


Ja, so sehen die aus. Klar, Polierpaste auf nem Lederstreifen geht besser. Wie gesagt die Brettchen waren ne Notlösung.

Chrisse
 
Wetzstein aus Marmor ?

Guten Tag zusammen,

ich hätte da noch eine Frage: ;)

Mit viel Interesse aber wenig Ahnung von der Materie hab`ich vor einiger Zeit zwei Steine erstanden, die - so wie`s aussieht - aus Marmor sind ... Die Form in etwa wie ein gewöhnlicher Sensenwetzstein ... in den Abmessungen abweichend.
(Ich würde Euch ja gerne ein Foto zeigen ... )

Ich habe den Eindruck, als seien sie bei der Herstellung jeweils als Scheiben von einem großen Stück abgeschnitten worden.
Die Kanten sind sauber gebrochen, die Steine sind nur ganz wenig benutzt - Abnutzungen sind nicht an den Kanten, sondern fast nur auf den Ober- und Unterseiten zu sehen :confused:
Die Flächen der Steine sind eben, aber unbearbeitet. So wie Marmor vorm Polieren aussieht.
Durch das Material ziehen sich Streifen anderen Gesteins - die Marmorierung im Marmor eben.

So:

Kann man mit einem Stein, der gar nicht homogen ist, überhaupt etwas Wetzen oder gar Schleifen?
Beim Abtrag des Steines bleiben doch unweigerlich härtere Gesteinsteile länger "stehen" als die weichen - also ergibt sich doch ruckzuck eine wellige und unebene Schleiffläche ... wie kann man damit kontrolliert arbeiten?
Kann mir jemand etwas über Herkunft, Verwendung, vielleicht Alter, etc. solcher Steine sagen?
Würde mich über jede Information freuen, habe nämlich zur Zeit keine Ahnug, was ich da habe.

Vorerst mal Danke !!

Viele Grüße
volga
 
volga, ich habe deinen Beitrag hierher verschoben, da mMn ein neues Thema nicht notwendig ist ... es passt hier ganz gut rein.
 
Natürlicher Arkansas kann manchmal auch ähnlich aussehen. Wenn das Zeug extrem glatt und hart ist, wird es vielleicht Arkansas sein und kein Marmor. Ich wüsste nicht, dass man irgendwo Marmor zu Schleifsteinen umarbeitet.
 
Es wurde auch Mermor verwendet. Die Streifen haben selten eine spürbar andere Härte. Marmor Sensensteine habe ich mal im Freilichtmuseum in Kommern, zum Kauf, gesehen. Ich hatte auch gefragt und ja die sind aus Marmor(hauptsächlich Kalk), sehen hübsch aus (verschiedene Farben).
Die Wurden früher so hergestellt das ein großes Gesteinsstück zu einer Platte geschliffen wurde die wie eine abgenutzte Seife an den Kanten dünn ausläuft. Diese "Platte wurde dann in Streifen gespalten- Das ergibt glatte, bearbeitete, Kanten und Bruchrauhe Flächen.
 
Guten abend allerseits,

witzig, ich hatte auch gerade darüber nachgedacht, zu einem ähnlichen Thema was zu berichten.

Ich war gestern bei den Obernkirchner Sandsteinbrüchen, ich arbeite 10 Minuten zu Fuß von dort.

Ich war einfach mal neugierig, wie das Material, ein sehr homogener Sandstein, als Schruppstein zu gebrauchen ist. Der Meister dort hat mir ein sehr schönes Stück kostenlos überlassen, ca. 400x100x20 mm, absolut plan von beiden Seiten durch die Steinfräse. Er sagte, ich solle mal probieren, wenn es gut geht und ich möchte, schneiden sie mir für schmales Geld einen schönen Stein in jedem gewünschten Format.

Die Körnung entspricht gefühlt etwa einem jap. Wasserstein 400, und der Stein trägt, gut gewässert, wunderbar aggressiv ab, rasend schnelles Ergebnis. Das Schleiffeeling ist nicht so sanft wie bei meinen Japanern, es hört und fühlt sich aggressiv an, und geht auch so schnell. Die Schärfe taugt nicht ganz zum Rasieren, aber für den alltäglichen Küchengebrauch der Messer und schnell mal für die Reparatur von Scharten oder Macken wunderbar. Tomaten haben aufgrund der entstehenden Mikrozähnchen richtig Angst! Über die Standzeit des Steins kann ich noch nichts sagen, vom Gefühl her ist die Bindung recht hart. Kann sein, dass er sich bald glatt arbeitet, mal schauen, was ich dann mache.

Auf jeden Fall finde ich es faszinierend, mit einem Stein zu arbeiten, der aus der Region hier kommt, teilweise an Messern, die ich selbst aus alten Pflugscharen gemacht habe, die hier in der Region den Boden gewendet haben.

Sandstein ist natürlich, wie oben schon erwähnt, eine andere Geschichte als Marmor. Schaut doch einfach mal bei euch in den Regionen nach Steinbrüchen und fragt mal die Experten dort, was es auf jeden Fall dabei gibt, ist ein interessantes Gespräch und vielleicht auch einen interessanten Stein!

Schönen Abend, Tobi
 
Marmor hat nach der Mohs-Skala eine Härte von 3; gehärteter Stahl hat 6.
Es sollte mich wundern, wenn sich mit dem Marmor etwas am Stahl ausrichten ließe.

Landläufig werden aber auch andere Kalksteinarten als Marmor bezeichnet; vielleicht gibt es unter diesen welche mit harten Einschlüssen.
 
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... also ausprobieren werde ich meine Steinchen lieber nicht. Die landen nach gründlicher Reinigung in der Vitrine ... aber Danke für die interessante Info !!

... mein nächster Weg wird mich dann wohl auch mal zum Steinmetz führen - der wird mir sicher genauer sagen können, um welches Material es sich handelt. ;)

... bis später mal

volga
 
also marmormehrl auf einer leder oder filzscheibe unter drehzahl, taugt schon zum feinstpolieren, ebenso wie kalkpulver oder kreide.

eine marmortischplatte oder fensterbankt zum abzeihen benutzen teugt nicht sonderlich! habs schon probiert.. wenn die oberfläche feingeschliffen/polkiert ist, kann man es im besten fall als schelchten wetzer benutzen, um den grat auf zu richten.

die öft etwas rauere rückseite ist noch etwas gröber...

aber alles im allem schrott!

dann liber ne matte glasplatte+ abtei kieselerde (mit wasser oder öl) oder sonstige mixturen, das gibt nen feintschliff/polituir!videal für rasiermesser.
 
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