Frage zum Schärfen mit Lansky

boerzel

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Hallole,

ich habe das Lansky-Set und habe gestern mal versucht, ein Küchenmesser (Office-Größe, mittlere Solingen-Qualität) neu zu schleifen und zu schärfen. Habe mit dem silbernen extragroben Stein angefangen und mich dann bis zum gelben extra-feinen Stein durchgearbeitet. Alles auf 17°. Ich habe immer nur so lange geschliffen, bis ich auf der gegenüberliegenden Seite einen durchgehenden Grat mit der Fingerkuppe spüren konnte. Danach auf dem Leder (Lederseite, dann grüne Seite) abgezogen. Und danach sogar nochmal durch Stirnholz gezogen.

Naja, was soll ich sagen: Ich bin enttäuscht. Das Messer rasiert nicht, beim Papierschneiden gibt es kleine Ausrisse. Abgesehen davon ist die Schneide ziemlich verkratzt. Also scharf ist es schon, nur eben nicht sehr scharf.

Kann das jemand nachvollziehen und hat jemand evtl. einen Tip, was ich besser machen könnte? So lange das so bleibt, traue ich mich nicht an andere Messer ran.

Danke & Gruß
boerzel
 
So wie ich das lese, hast Du alles richtig gemacht, es vielleicht sogar etwas zu gut gemeint mit dem Solinger "mittlerer Güte".
Wenn das Messer über Papier hoppelt, hast Du meiner Meinung nach schon Ausbrüche in der Schneide. Probiere es doch einmal mit einem steileren Winkel.
Der günstige Rostfreie ist bei "industrieller" Härtung nur per Zufall etwas für 17°.
- Und schleife nicht mit zu viel Druck, je feiner Du mit dem Schleifstein wirst, desto weniger Druck verwenden.

- Verkratzen tun die Klingen auch, wenn man die Öl-Stein-Suppe kräftig abwischt. Ansonsten hilft auch da grossflächiges abkleben.
 
Hallo Fenrir,

tja, das könnte schon sein, dass das Messer an sich nicht dafür geeignet ist. Aber da fällt mir ein, ich habe noch ein rostendes Opinel, das kann ich versauen ohne die Kasse zu sehr zu belasten. Ich probier's mit dem nochmal.

Gruß
boerzel
 
boerzel said:
...und danach sogar nochmal durch Stirnholz gezogen...

Wahrscheinlich war das für den Mittelklasse-Stahl schon zu viel.
 
Hallo,
ich benutze auch ein Lansky Set mit 3 Steinen zum Messer anschärfen und hatte anfangs ein ähnliches Problem damit. Beim Schleifen kommt man irgendwann an den Punkt wo man schleift und schleift und es wird nicht richtig scharf. Wichtig ist, dass vor dem Härten die Schneide nicht zu dick ist. So 0,2 mm sind genug sonst schleift man mit den Lansky Steinen sehr lange ( Stunden) bis die Schneide dünn genug ist.
Dann kommt es auch auf das Härten an. Ich hatte Klingen aus 4034 er Stahl zu einer Industrie Härterei gegeben, die waren nacher kaum Scharf zu bekommen. Die Nächsten Klingen auch 4034er Stahl lies ich dann bei Wolf Borger härten. Ich habe diese Klingen dann mit dem Lansky mit einem Winkel von 20 Grad angeschliffen. Solange schleifen, bis kein Licht mehr auf der Schneide reflektiert wird. Sonst ist sie zu breit. Danach habe ich die Schneide an der Schwabbel Scheibe poliert um den Grad und die Riefen der Schleifsteine zu entfernen. Dabei einen ziemleich flachen Winkel einhalten, sonst wird die Schneide zu rund. Wenn du die Schneide über deinen Fingernagel gleiten läßt darf nichts kratzen oder rupfen, du spürst eigentlich nichts während die Schneide ein wenig in den Fingernagel eindringt.
Das Ergebniss ist eine Rasiermesserscharfe Klinge mit der ich in einem Zug ein einhändig festgehaltenes Blatt Din A4 Papier längs durchschneiden kann. Dabei solltest du überprüfen ob die Schneide auf ihrer ganzen Länge scharf ist in dem du oben am Blatt mit dem hinteren Teil der Schneide das Paper einschneidest und beim nach unten fahren durch das Papier langsam das Messer nach hinten ziehst bis du ganz vorne an der Spitze angekommen bist. Wenn der Schnitt nirgends ins Stocken kommt ist es richtig scharf.
viele Grüße Walter
 
Neues oder altes Lansky Set ? - eigentlich auch egal.
Vielleicht reicht es aus, die Steine mal abzurichten...

Gruß Andreas
 
Hallo Luftauge,
das Set ist neu und die Steine sind plan (mit Glasscheibe getestet). Wie gesagt, ich versuch's mal mit nem anderen Messer, um das als Fehlerquelle auszuschließen.

Hallo walpel,
danke für die Erfahrungswerte. Das mit der Schwabbelscheibe habe ich mir auch schon überlegt, aber dann bräuchte ich noch einen Ständer für die Bohrmaschine. Mal sehen, wann es mich das nächste Mal in einen Baumarkt verschlägt.

Gruß
boerzel
 
Hallole,

also ich habs jetzt hinbekommen. Lag am Schleifwinkel. Mit 2 Mal 20° ist es jetzt küchentauglich scharf (frei gehaltener Kontoauszug geht glatt durch :haemisch: ).

Nur so als Tip, falls jemand das selbe Problem mal hat.

Gruß
boerzel
 
Hallo
Ich schleife mit einem Gatcoset, eigentlich gehe genau gleich vor wie walpel, sogar der Härter ist der gleiche.
Und so werden meine Messer auch sehr scharf.
Luftauge hats angetönt, wie richtet man solch einen Stein ab??

Auf einer Glasplatte mit einem bestimmten Schleifmittel?

Und wo bekommt mann neue einzelne Steine für das Set?

Ich weiss es passt nicht 100% zum Thema aber 90% :p

Gruess Feldmaus
 
Feldmaus said:
Luftauge hats angetönt, wie richtet man solch einen Stein ab??
Auf einer Glasplatte mit einem bestimmten Schleifmittel?
Allgemeine Informationen zum Abrichten werden in folgenden Threads diskutiert:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=29555&
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=18644&
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=4097&

Allgemeine Diskusionen zu dem Theama bitte dort weiter führen.
Spezielle Aussagen zum Abrichten des Lansky/Gatco ruhig auch hier.

Gruss
El
 
zu lansky kann ich so direkt nichts sagen. is aber dem gatco set wahrscheinlich sehr ähnlich. beim gatco habe ich mir den extrafeinen stein (hellblau) noch dazugekauft. meine messer hab ich damit auch ganz gut hinbekommen. besonders gut lässt sich mit dem set auch nen neuer winkel anschleifen bzw. scharten ausschleifen. man braucht auch nicht viel übung um damit umgehen zu können. aber ich muss sagen das man nen messer mit nem jap. wasserstein und lederriemen doch wesentlich schärfer schleifen kann als mit dem gatcoset. abgesehen davon schockt sone schleiforgie mit steinen mehr.
mein fazit:
gatco: klasse für anfänger und für schartige klingen.
steine: schockt mehr, ist nen netter ausgleich, schärft besser.
mfg
michael
 
Ich hab jetzt auch ein Lansky und folgendes zu berichten bzw. fragen :

Wie schleift ihr damit zB so kleine Klingen wie die kleine im Victorinox ?
Bei mir bekomme ich diese Klinge nicht vernünftig eingespannt. Sie hällt nicht und kippelt immer wieder heraus bzw. löst sich.
Auch ist mir schleierhaft, wie man Winkel von 17° schleifen kann. Bei allen meinen Messern komme ich beim Schleifen unter 17° immer mit dem Stein gegen diese rote Kunstoff-Rändelmutter.
 
Lansky ist NICHT für ALLES gleich gut geeignet. Kann auch gar nicht wie Du schon festgestellt hast. Und wenn die Klingenbreite einfach nicht da ist (zu schmal) ist es mit festpannen nicht so toll da in der winzigen Aussparung im Halter die Klinge auch gerne kippelt (je nach Klingenquerschnitt).

Ich nehm das System dafür weniger. Früher oder später wirst Du freihändig ran können,- Fang einfach an und lass Dich nicht entmutigen. Lese mal Leos Schärfseite durch, war mir und vielen anderen sehr hilfreich.

Tipp:
-bringe alle deine stäbe in einen definierten gleichen winkel (mit Stein dran), sind oft sehr abweichend.
-Wenig Druck (Stäbe biegen dann durch beim Schleifen)
-alles so einspannen das man nirgends anstößt
-mit Edding arbeiten/Grat fühlen


Viel Spaß
 
Ist das Abrichten der Lansky Steine denn so wichtig ? .besonders mein ganz grober sieht schon eher aus wie ein Flitzebogen da man ja nie die äußeren Kanten des Steins benötigt ,habe aber bisher schon nach kurzer Zeit jedes Messer damitt scharf bekommen ,ich glaube das Abrichten ist da gar nicht so wichtig beim Lansky ,anders natürlich bei einem großen Bankstein
 
....ich glaube das Abrichten ist da gar nicht so wichtig beim Lansky ,anders natürlich bei einem großen Bankstein

Moin,

das denke ich auch. Allein durch die die recht großzugig bemessenen Langlöcher in der Klemme hat man ja auch schon eine leichte Winkelveränderung während des Schleifens. Ich habe meine Steine nach ca. 5 Jahren, trotz häufigen Gebrauchs, gerade zum 2. Mal abgerichtet.

Wenn man die Steine mal abrichten möchte, dann funktioniert das sehr gut mit den Dia-Schleifplatten von LIDL/Weltbild. Die Groben sind zum Messer schärfen sowiso nicht geeignet. Geht auch bei Wasserschleifsteinen sehr gut.

Gruß
Olli
 
@danki: Vielen Dank für deine Antwort. Wie ich hörte, können ein paar dünne Stücke Leder auf den Klemmflächen die Klemmqualität heraufsetzen.
Wie meinst du dass, dass ich früher oder später freihändig ran kann ? Hat man das irgendwann so gut drauf, dass man das freihändig hinbekommt ?
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich muß mich ja mit dem Lansky schon ganz schön konzentrieren...

Und wie genau geht dann das Abrichten der Steine vonstatten ? Reibt ihr die über einen großen Schleifstein ?
 
und mal nochwas zu den Steinen :

Man soll die ja mit dem Öl, das dabei ist, nach dem schärfen einölen und dann abwischen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man von Zeit zu Zeit auch mal über den Abrichtstein muß, damit der Metallabrieb aus dem Gefüge verschwindet.

Ist dieses Öl eigendlich nur zur Pflege der Steine gut, oder soll man damit auch schleifen ?
 
Hallo,

also ich schärfe nun seit sieben Jahren mit meinem Lansky Kit. Als Schleiföf benutz ich zur Zeit Balistol.
Meine Steine mussten noch nie abgerichtet werden.
 
und mal nochwas zu den Steinen :

Man soll die ja mit dem Öl, das dabei ist, nach dem schärfen einölen und dann abwischen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man von Zeit zu Zeit auch mal über den Abrichtstein muß, damit der Metallabrieb aus dem Gefüge verschwindet.

Ist dieses Öl eigendlich nur zur Pflege der Steine gut, oder soll man damit auch schleifen ?

Ne , zur Pflege der Steine ist das Öl nicht , ganz im Gegenteil das mus nach dem schärfen mitsammt dem Schleifstaub wieder runter von den Steinen , wärend des schärfens giebt man einige Tropfen auf die Klinge ,also niemals trocken schärfen mit dem Lansky , einige nehmen auch Wasser wärend des schärfens was die Reinigung erleichtert ,aber dann sollte man vorher auch nie Öl verwendet haben
 
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