mal eben schnell scharf kriegen

wolf04

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Wer hat das nicht schon erlebt. Da hat man ein Messer mal schön scharf und nach einer gewissen Nutzungszeit ist die Schärfe nicht mehr 100%tig da. Was nutzt ihr um auf die Schnelle das Messer wieder scharf zu kriegen?

Reicht ein guter Keramik-Schärfstab aus um "mal eben" wieder eine gute Gebrauchsschärfe zu erreichen?

Ich habe mir bisher immer richtig Zeit gelassen und das volle Programm inkl. Polieren und Abziehen gemacht. Dafür geht aber schon mal eine gute Stunde drauf. (Nebenfrage: Ist ein polieren mitPoliertape 3000 grit vor, oder nach dem Abziehen überm Streichriemen sinnvoll?)

Danke,
wolf
 
Was ich nutze: Spyderco Sharpmaker, weißer Stein, flache Seite. 20mal jede Seite und schon ist wieder alles bestens :super: (nach normalem Gebrauch jeden Abend, bei starkem Gebrauch und wenns wirklich stumpf ist das volle Programm halt einmal durch...)

Streichriemen nehm ich für den täglichen Gebrauch nicht, wird zwar schön scharf, aber das ist dann auch schnell wieder weg. Mir reicht das, was der Sharpmaker her gibt für allday use ;)
 
Mal schnell scharf kriegen!?
Na wie machen das die Metzger?
Schleifkünstler sind das meistens nicht aber mit dem Wetzstahl können die umgehen Schneidwinkel Phhh und die Messersehen aus aber schneiden wie harry. Na ja is fieleicht ein wenig übertrieben aber wenn
man bedenkt das sie ihr Brot damit verdienen müssen ist das auf die schnelle ein Messer scharf zu kriegen die Beste art es zu tun wer etwas
besseres weiss der könnte sicher mit metzgern ein gutes Geschäft
machen. Man bedenke aber das der Wetzstahl härter als das Messer
sein muß. Was ja bei einigen wenigen Messern ja nicht unbedingt der Fall ist. Ich denke hier an Keramick oder auch an höher legierte Stähle
zB.Wolframlegierungen.


Peter Polnau
 
@assasin: Das Problem, dass ich mit dem Sharpmaker habe sind die eingestellten Winkel. Ich habe viele Messer mit dicker Klinge und deutlich grösserem Schleifwinkel als die 2x20° die der Sharpmaker maximal hergibt.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit die Messer zu verkanten....
... aber dann kann ich auch sicher zu günstigeren Mitteln greifen, wenn ich den Winkel eh selber von Hand einhalten muss.

@peter: die Messer verhuntzen wollte ich auf keinen Fall. Ich kenn die Metzgermesser ja auch. Aber wenn man vorsichtig ist sollte doch ein gutes Ergebnis machbar sein.
Ein Keramik Wetzstahl sollte doch von der Härte für 99% der Messerstähle genügen. Wer hat denn Erfahrung mit solchen?

Gruß,

wolf
 
Ja, das Problem beim Sharpmaker ist mir bekannt, deshalb werde ich auch, wenns mein Geld zulässt, bei Dick mir nen 1000/6000er Kombistein erstehen und mich mal daran versuchen. Reizt mich dann doch sehr, sowas mal zu machen.
 
ich hab da so einen kleinen diamantstein mit lederhuelle, der ist prima fuer den kleinen schliff nebenbei geeignet, und anfere winkel sind auch kein problem.
wenn er mal zu sitz einfach ins spuelwasser schmeissen und er geht wieder
 
Jap, für den kleinen Schliff zwischendurch / unterwegs hab ich auch nen kleinen Naturarkansas in ner Lederscheide. Gibts bei Globetrotter und geht eigendlich ganz gut. ;)
 
dann lieber der diamantstein, der hat ne wesentlich groebere seite und eine unwesentlich groebere seite als der arkansas, da spar ic hmir das stundenlange rumgeroedel wenns mal stumpf ist
lieber schnell mit nem groben stein ans ziel kommen als stundenlang mit nem zu feinen rummachen.
 
Mal eben auf "die Schnelle":
Weißer Arkansas, wenn das Messer schon etwas stumpfer ist. Ansonsten reicht das Abziehen auf einem feinen Rozsutec Stein vollkommen. Zum Abschluß noch ein paar Züge über einen Lederriemen mit Diamandpaste. Das ergibt insgesamt dann eine sehr gute Gebrauchsschärfe und dauert keine 10 Minuten, bzw. 15 Minuten wenn noch mit dem Arkansas "vorgeschliffen" werden muß.
 
Der schlimmste Fehler beim Schärfen ist das zu lange Schleifen. In zwei Minuten ist ein Messer mit ordentlichen Wasserschleifsteinen (200, 1000, 8000) wieder scharf. Tägliche Erfahrung mit meinen Schülern. Gutes Werkzeug ist das A und O des Handwerkes.
Sehr gut ist der Effekt bei einer Schwabell- oder Filzscheibe zu erleben. Ein scharfes Messer an die Scheibe eine Minute gehalten und die Schneide ist verrundet. Aus dem gleichen Grund sind wir von dem Abziehleder abgekommen. Beim Handschleifen variiert der Winkel mehr oder weniger, dadurch stellt sich auch hier der Verrundungseffekt ein. Schleife ich mit dem Abziehstein nur bis zu dem Punkt an dem der Grat weg ist, kann zwar der Winkel der Schneide etwas variieren, aber es ist noch keine Verrundung aufgetreten. Jedes zusätzliche Schleifen erhöht die Gefahr der Verrundung. Wer sehr präzise den Winkel halten kann, ist von diesem Effekt fast nicht betroffen. Ein weitere Tipp: den Messerrücken bei dem feineren Schleifstein und dem Abziehstein einen Hauch anheben und erst beim Abziehstein den endgültigen Winkel anschleifen.
Sehr langsame und genau geführte Bewegungen am Anfang, mit zunehmender Sicherheit kann die Bewegung dann schneller werden. Nach jedem Zug über dem Stein mit den Augen kontrollieren wo der Stein geschliffen hat, eventuell die Haltung korrigieren. Immer mit beiden Händen führen. Die Finger kontrollieren vorsichtig den Grad, hat er sich umgelegt, ist die andere Seite dran. Nie länger schleifen als bis der Grad sich umgelegt hat! Grober Stein sehr starker Druck, Abziehstein ganz feiner Druck. Mit einiger Erfahrung kann man am Schleifgeräusch erkennen wann sich der Grad umgelegt hat. Sicht- und Tastkontrolle kann dann weggelassen werden.
Der richtige Winkel hängt vom Stahl und dem Einsatzgebiet ab. Chromstähle benötigen einen stumpferen Winkel selbst bei Kochmesser als die reinen C Stähle. Auf dem Schärfvideo von Henkel für das Ceramax Kochmesser wurde ein Winkel von 40 Grad empfohlen. Bei Schnitzmessern bevorzuge ich einen Winkel ca. 30 Grad, während wir die Kochmesser aus C67 auf 14-18 Grad schleifen. Einen Chromstahl kann mann natürlich auch auf diesen Winkel schleifen, die Schneide muss dann aber sehr behutsam behandelt werden.
Mehr als eine Stunde üben brauchte bisher keiner meiner Schüler.

Gruß aus der Gütersloher Schmiede
Hans-Peter
 
Ich benutze um "schnell" ein Messer wieder scharf zu bekommen (das sind dann aber auch reine Arbeitsmesser) den feinen Diamant Schärfstein von DMT. Geht auch trocken sehr gut und hat einen heftigen Abtrag. Zum entfernen des Grates einfach den Winkel einen kleinen Deut flacher wählen und mit ganz leichtem Druck. Fertisch.

Gruß

Christoph
 
wolf04 said:
Ich habe mir bisher immer richtig Zeit gelassen und das volle Programm inkl. Polieren und Abziehen gemacht. Dafür geht aber schon mal eine gute Stunde drauf.

Eine Stunde für 1 Messer? :staun:

In welchem Zustand befindet sich die Schneide, damit ein Nachschärfen eine Stunde dauert?
In der Zeit kannst Du ja eine komplett neue Schneide anlegen.

Zum zwischendurch mal nachschärfen brauche ich auf dem Sharpmaker keine 5 Minuten inkl. Abziehen auf einem Lederriemen mit Diamantpaste.
Je nach Zustand des Messers sind schon mal die optionalen Diamond-Rods hilfreich, aber wirklich länger dauert es dann auch nicht.

Auch beim Freihand-Schleifen vergehen selten mehr als 10 Minuten zum Nachschleifen.
 
teachdair said:
ich hab da so einen kleinen diamantstein mit lederhuelle, der ist prima fuer den kleinen schliff nebenbei geeignet, und anfere winkel sind auch kein problem.

Ich finde fuer sowas den kleineren von den beiden Faellkniven-Steinen (DC3 heisst der, glaube ich) sehr nett. Auf der einen Seite eine recht feine Diamantflaeche, auf der anderen Seite sehr feine Keramik. Damit ist man eigentlich fuer alle normalen Faelle gewappnet.

Hermann
 
Hallo wolf04,

aus "eben schnell mal scharf" entnehme ich, dass das Messer noch nicht richtig stumpf ist.
In diesem Fall wäre nämlich m.E. ein richtiger Schliff erforderlich.
Dazu benutze ich Washita- und Arkansas-Ölsteine, oft auch den billigen blauen Wasserstein, den es einmal bei Ikea gab. Der ist sehr fein und m.E. durchaus für den letzten feinen Schliff geeignet.
Abschliesend ziehe ich auf einem Lederriemen (alte BW-Lederkoppel auf Holzleiste geklebt, glatte Seite nach aussen!) mit etwas Chrompolierpaste.

Zum schnellen Nachschärfen (wenn sich also nur der feine Grat an der Schneide etwas umgelegt hat) nehme ich meinen Wetzstahl von Manufaktum. Angeblich hat der 67 HRC.
Der bringt jedes meiner Messer schnell wieder auf Rasierschärfe, auch meine härtesten mit 60/62 HRC. Ggf. danach noch ein paar Züge auf dem Lederriemen und die Haare fliegen wieder.
Wenn man vorsichtig mit dem Wetzstahl arbeitet, bekommt man auch keine "Metzgermesseroptik".

Keramik- und Diamantstäbe nehmen mir beim Nachschärfen zuviel Material weg, die haben schon eher Schleif- als Schärfqualität.

Rechtzeitig Nachschärfen erspart lange, sehr lange ein Nachschleifen.

12knife
 
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Für konvexe Schneide bietet sich die Mauspad/Nassschleifpaper (1200er) Methode an. Nassschleifpapier auf das Mauspad legen, festhalten, Schneide im geeigneten Winkel leicht andrücken und das Messer (die Schneide) ein paar Mal über das Schleifpapier ziehen. Fertig mit "mal eben schnell scharf kriegen".
Gruß
Lars
 
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