Nagurastein, Sinn oder Unsinn ?

martinmuc

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Zusätzlich zu meinem neuen Hirotomo Santoku habe ich mir einen 6000er kKing Wasserstein und einen künstlichen Nagurastein zugelegt. Die out of the box-Schärfe war nicht so überzeugend also gings gleich über den 1000er Global-Keramik-Wasserstein zum King, zuerst ohne und dann nach Anschlämmen mit dem Nagura. Meinen bisherigen Informationen nach wird der Nagurastein zum erzeugen einer Schleifpaste, welche eine noch feinere Schleifleistung als der Stein alleine erbringt benutzt. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass das Messer mit einem gröberen Schliff als vor der Verwendung des Nagurasteins davonkam. So stellt sich mir die Frage nach der Körnung und der Härte des Nagurasteins. Hat schon jemand Erfahrung damit gemacht und kann mir jemand Tips dazu geben ?

p.s.: Ich habe obengenannte Ausrüstung bei "Dieter Schmid, Feine Werkzeuge" in Berlin bestellt und innerhalb zweier Tagegeliefert bekommen.
 
Hallo,

ich kann dir leider keine Tips geben, aber meine Erfahrung ist eigentlich das genaue Gegenteil. Ich verwende allerdings auch nur einen japanischen Naturstein von Dick in der Körnung ca. 400-600, weil ich eine Schneide im 600 Bereich am tauglichsten finde. Wenn ich den Nagurastein zusätzlich zur Erzeugung einer Paste benutze, wird die Schneide schon sehr poliert, so sehr, daß ich von der Verwendung meistens absehe.
Wahrscheinlich ist einfach nur, wie du schon gemerkt hast, dein Anschliff vor Benutzung des Nagurasteins zu fein.
Aber merkwürdig ist das schon. Ich warte auch gespannt auf die Antworten der Schleifexperten.

Grüße,

Nikolas
 
Der Nagura Stein hat m.E. mehrere Aufgaben. Ich persönlich nutze ihn nur zur Reinigung meines 10000 IceBear Steines. Von Schleifschlämmen allgemein auf einem Stein halte ich nichts, da dadurch nach meinen Erfahrungen die Schärfe eher abnimmt. Ich schärfe am liebsten auf einem sauberen Stein.

Gruß

Christoph
 
Nagurato

martinmuc said:
... Meinen bisherigen Informationen nach wird der Nagurastein zum Erzeugen einer Schleifpaste, welche eine noch feinere Schleifleistung als der Stein allein erbringt, benutzt. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass das Messer mit einem gröberen Schliff als vor der Verwendung des Nagurasteins davonkam. So stellt sich mir die Frage nach der Körnung und der Härte des Nagurasteins.

Guten Abend!

Alle synthetischen Steine und manche natürlichen (bei diesen passiert das durch eingearbeiteten Abrieb) haben fertigungsbedingt an ihrer Oberfläche eine geringfügig andere Körnung als in der Mitte des Materials. Meist sind sie oberflächlich dichter, weil doch ein Absetzen in der Form nicht völlig vermeidbar ist. Bei gesägten Steinen ist das natürlich anders. Der NAGURATO "öffnet" diese Steine und erlaubt dadurch eine wirksame Arbeit mit der richtigen Körnung. Die Körnung des Schlamms ist meist etwas feiner als die des Steins selbst.

Bei bestimmten harten Steinen wie Arkansas öffnet man den Stein durch die Bearbeitung mit einem identischen Stück. Sonst bekommt man kaum einen Abtrag.

MfG

sanjuro
 
Hallo,
angeregt durch Eure Tips habe ich mein Santoku (Dreilagenaufbau mit rostträgen Seiten und Carbonstahlkern) gleich nochmal einer Schärfaktion unterzogen. Diesmal habe ich die oben genannten Wassersteine mit dem künstlichen Nagurastein nur aufgerauht und den dabei entstandenen Schlamm vor dem Schärfen wieder abgewaschen. Das Ergebnis kann sich sehenlassen. Der 1000er hat wieder deutlich mehr Biss und einen sehr guten Abtrag, und nach dem 6000er war die Schneide deutlich feiner und schärfer als beim letzten mal.
Nach einem sehr vorsichtigen und kurzen Durchgang über die Chromoxidseite meines Abziehleders hab ich nun das schärfste Messer meiner bisherigen "Messerschleiferkarriere".
Weiterhin offen bleibt meine Frage nach der Härte und Körnung eines künstlichen Nagurasteins.
Kann es vielleicht auch sein dass nur ein natürlicher Nagurastein fein oder und weich genug ist um eine adäquate Schleifpaste mit feinen Abziehsteinen zu erzeugen ?

mfg Martin
 
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